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Die grosse Wut der Ex-Novartis-Chefs

Der Anstieg der Novartis-Entschädigungen unter Daniel Vasella ist ehemaligen Ciba-Geigy-Kadern schleierhaft.
Publiziert: 21.02.2013 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:27 Uhr
Ex-Personalchef von Ciba-Geigy, Bruno Syfrig.
Foto: Foto: Philippe Rossier/BLICK
Von Matthias Pfander

Bruno Syfrig (62) war sechs Jahre Personalchef. Es war die Zeit vor der Fusion von Ciba-Geigy und Sandoz zu Novartis. Damals war die Welt bei den Löhnen irgendwie noch normal.

Anwalt Syfrig begann seine Karriere 1978 in der Rechtsabteilung von Ciba-Geigy und stieg bis zum Personalchef auf. Für dieses Amt erhielt er laut eigenen Angaben zwischen 300 000 und 400 000 Franken im Jahr. «Das galt damals als sehr guter Lohn», sagt Syfrig.

Wende kam mit «amerikanischem Stil»

Wie sehr sich die Welt seither verändert hat, zeigt das Salär von Syfrigs Nachfolger bei Novartis. Er heisst Jürgen Brokatzky-Geiger, ist Deutscher und 60 Jahre alt, Geschäftsleitungsmitglied. Personalchef ist er seit 2003. Laut Geschäftsbericht erhielt er 2012 insgesamt 4,1 Millionen Franken, also zehnmal mehr als Syfrig.

Neidisch sei er überhaupt nicht, sagt dieser. «Aber das ist völlig übertrieben.» Für Syfrig ist klar: Die Wende kam mit der Fusion von Ciba-Geigy und Sandoz und dem amerikanischen Stil, der via Sandoz Einzug hielt.

Diese Einflüsse wirken auch heute: In der elfköpfigen Novartis-Geschäftsleitung sitzen sechs Amerikaner, im zwölfköpfigen Verwaltungsrat vier. Und mit Enrico Vanni leitet seit 2011 ein langjähriger Top-Mann von McKinsey im Verwaltungsrat den Vergütungsausschuss, der die Gehälter festlegt.

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