Der ehemalige Google-Topmanager Amit Singhal (50) musste den Techkonzern wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung verlassen. Dann heuerte er bei Uber an, ohne das Taxi-Start-up über seine #MeToo-Vergangenheit zu informieren. Uber war bereits selber mit Belästigungsfällen eingedeckt worden und trennte sich von ihm.
Nun haben die Investoren von Start-ups wie Uber genug vom geschäftsschädigenden Verhalten in den Firmen, auf die sie ihr Geld setzen. Laut «Financial Times» steigen immer mehr Geldgeber von Pensionskassen bis Venture-Firmen nur noch ins Geschäft ein, wenn ihnen Firmen vertraglich bestätigen, dass sie punkto Belästigungen sauber sind.
Nulltoleranz der Investoren
Konkret verlangen die #MeToo-Klauseln in Transaktionsverträgen, dass keine Vorwürfe oder Klagen wegen sexueller Belästigung gegen Direktoren und Angestellte vorliegen dürfen. Auch dürfe es keinerlei Signale oder Anzeichen geben, dass es zu solchen Anschuldigungen kommen könne.
Nach den Schlagzeilen über #MeToo-Fälle international – bei der Beratungsfirma Ernst & Young war es auch in der Schweiz ein grosses Thema – sind Investoren alarmiert. «Vor drei Jahren waren sexuelle Belästigungen noch kein wichtiges Thema bei Übernahmen und Buchprüfungen», sagt der Gründer der britische Investment-Firma Magister Advisors, Victor Basta, gegenüber der «Financial Times» vom Montag.
Heute stellten die Verantwortlichen von Beteiligungen und Fusionen während der Buchprüfung detaillierte Fragen über sexuelle Belästigung im Unternehmen. Investor Basta führt aus: «Das ist eine direkte Folge der #MeToo-Bewegung und zeigt, welchen immensen Einfluss sie hat.» (gnc)