Die Delegiertenversammlung wählte Alleva am Samstag in Bern mit einer deutlichen Mehrheit der Stimmen, wie die Unia mitteilte. Gegenkandidatur gab es keine.
Die schweizerisch-italienische Doppelbürgerin war 2012 ins Präsidium der Unia gekommen. Vorher war sie bereits seit 1997 für die Gewerkschaft tätig. Ausserdem ist die Seconda Vizepräsidentin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB).
In ihrer Antrittsrede rief die Präsidentin die Delegierten auf, sich entschieden gegen die Versuche bürgerlicher Kräfte zu wehren, die Löhne zu senken oder die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Auch gegen einen Abbau der Altersvorsoge sprach sich Alleva aus.
Mit Abrosetti verabschiedeten die Delegierten einen altgedienten Kollegen. Nach fast vier Jahrzehnten im Dienst der Gewerkschaften geht der Tessiner mit 61 Jahren in Pension. «Mit seiner enormen Erfahrung im Industrie- und Gewerbebereich war Ambrosetti eine wichtige Integrationsfigur innerhalb der Gewerkschaft und gegenüber Arbeitgebern und Behörden», heisst es in der Unia-Mitteilung.
Ambrosetti wird aber andere Gewerkschaftsämter beibehalten, wie er am Freitag der Gewerkschaftszeitung «work» sagte. Zum Beispiel führe er die internationale Gewerkschaftsarbeit weiter und er werde sich stärker auf seine Mandate im Tessin konzentrieren. «Doch auf jeden Fall will ich von Tempo 150 künftig auf 80 runter», sagte der Jurist in dem Interview.
Ambrosetti war an der Spitze der Gewerkschaft SMUV, als diese mit GBI, unia sowie VHTL 2004 zur Unia fusionierte. Zusammen mit Vasco Pedrina bildete Ambrosetti das erste Präsidium der neuen Grossgewerkschaft.
Zur Nachfolgerin von Ambrosetti in der Geschäftsleitung wählten die Delegierten Véronique Polito. Sie ist derzeit Zentralsekretärin des SGB.