Sie arbeiten mehr und sind klüger
Lesben verdienen mehr als Hetero-Frauen

Studien belegen: Frauen, die mit Frauen zusammen sind, verdienen fast 10 Prozent mehr als ihre heterosexuellen Kolleginnen.
Publiziert: 13.02.2016 um 20:50 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 02:00 Uhr
Lesbische Frauen verdienen laut Studien mehr als Hetero-Frauen.
Foto: Reuters

Gibt es so etwas wie einen Lesben-Bonus?

Wenn es um den Lohn geht, dann deuten jüngste Studien darauf hin. Lesbische Frauen verdienen demnach im Schnitt 9 Prozent mehr als heterosexuelle.

Der «Economist» berichtet über eine Studie von Marieka Klawitter von der US-Universität Washington. Sie hat 29 Studien verglichen, die den Zusammenhang zwischen der sexuellen Orientierung und dem Lohn untersuchten. Grundlage waren Daten aus Amerika, England, Kanada, Deutschland und Holland.

Arbeitgeber fördern Lesben stärker

Für den Bonus könnte es verschiedene Gründe geben:

Möglicherweise fördern Arbeitgeber Lesben stärker als Hetero-Frauen. Dies, weil sie annehmen, dass lesbische Frauen keine Kinder haben werden. Damit würden sie mehr arbeiten als Hetero-Frauen.

Kein Mann mit fettem Portemonnaie

Weiter könnten lesbische Frauen mehr Wert auf einen höheren Lohn legen. Denn ihnen fehlt im Gegensatz zu heterosexuellen Frauen ein hohes Einkommen eines Ehemannes. Immerhin verdienen Männer immer noch mehr als Frauen. Laut Bundesamt für Statistik auch in der Schweiz. 2012 verdienten Männer in der Schweizer Privatwirtschaft 18,9 Prozent mehr als Frauen.

Lesbische Frauen arbeiten länger und sind klüger

Zum höheren Lohn kommen Lesben wohl auch durch ihren Fleiss. Lesben in Amerika arbeiten laut Auswertung des «Economist» mehr Stunden pro Woche und mehr Wochen pro Jahr als ihre heterosexuellen Kolleginnen. Das führt zu mehr Know-How, begünstigt Beförderungen und Lohnerhöhungen.

Eine höhere Ausbildung nützt den Lesben ebenfalls. Die Auswertung der Daten zeigt, dass lesbische Frauen eher einen Hochschulabschluss besitzen als Hetero-Frauen.

Gleich fleissige Partnerinnen

Interessant auch die Feststellung, dass bei lesbischen Pärchen beide Partnerinnen tendenziell gleich viele Stunden arbeiten, selbst wenn sie Kinder haben. Das ist bei den Heteros anders. Dort arbeitet üblicherweise ein Partner, oftmals die Frau, weniger. Auch die Hausarbeit teilen sich Lesben eher zu gleichen Teilen auf.

Von einer privilegierten Gruppe darf dennoch nicht die Rede sein. Lesben kämpfen vielerorts noch gegen Diskriminierung im Bewerbungsprozess. Zudem beträgt die Armutsrate laut Bericht bei lesbischen Paaren 7,9 Prozent. Bei heterosexuellen liegt sie lediglich bei 6,6 Prozent. (ogo)

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