Über 35'000 Herzschrittmacher sind im Moment in Schweizer Herzen eingesetzt. BLICK-Recherchen zeigen: 5000 davon, also etwa ein Siebtel, weisen eine Sicherheitslücke in der Software auf: Sechs Modelle der US-Firma St. Jude Medical könnten gehackt werden.
Die Hacker könnten die Schrittmacher per Funk schneller laufen lassen oder die Batterie leeren. Betroffen sind die Modelle Accent, Anthem, Accent MRI, Accent ST, Assurity oder Allure. Dass diese Modelle betroffen sind, schrieb ursprünglich die britische «BBC».
Software-Update bei Routineuntersuchung
Eine Sprecherin des Deutschland-Ablegers von St. Jude Medical sagt zu BLICK, für die Patienten bestehe keine Gefahr. Sie müssten sich auch nicht direkt ins Spital begeben. Ein Software-Update würde bei der nächsten Routineuntersuchung durchgeführt. Diese fänden alle drei Monate statt.
Die Firma schreibt auch, weltweit sei noch kein einziger Fall bekannt, in dem ein Gerät gehackt worden sein. Total sind 745'000 der betroffenen Geräte im Umlauf.
Herzschrittmacher sind kleine Computer in einem Gehäuse aus Titan. Darin sind eine Batterie und die Elektronik untergebracht. Über mehrere Sonden ist er mit dem Herzen verbunden.
Er überwacht die elektrischen Impulse, welche das Herz erzeugt. Setzt der Herzschlag aus, gibt der Herzschrittmacher einen elektrischen Impuls ab. Über die Sonde erreicht dieser den Herzmuskel und bringt das Herz wieder zum Schlagen.
Sind auch Sie betroffen?
Lieber Leserinnen und Leser, haben Sie einen entsprechenden Herzschrittmacher? Oder fühlen Sie sich schlecht informiert? Melden Sie sich bei unserer Wirtschaftsabteilung unter blickwirt@ringier.ch.