Unlängst dauert die Rabatt-Saison das ganze Jahr an. Wenn aber die kriselnden Detailhändler am Black Friday noch mehr Rabatte auf die Produkte hauen und vor Weihnachten ihre Restposten verscherbeln, geraten neu auch hierzulande Konsumenten in helle Aufregung.
Resultat des Schnäppchen-Wahnsinns: Volle Einkaufsstrassen, vor Überlastung kollabierende Online-Shops und Rekordumsätze. Selbst in den USA, dem Mutterland des Black Fridays, legte allein der Internet-Absatz im Einzelhandel um 15,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.
Schweizer Shops jubeln
Neue Rekorde gab es auch in der Schweiz: Beim Online-Marktplatz Siroop sei das Interesse am Black Friday zum letzten Jahr deutlich angestiegen, sagt Sprecher Benjamin Linsi zu BLICK. «So gab es auf siroop.ch im Vergleich zum letzten Jahr deutlich mehr Besucher und eine eindeutige Zunahme an Bestellungen», sagt er. Zahlen nennt er aber nicht.
Trotz der Überlastung der Websites bei Digitec und Galaxus verzeichneten die Shops laut Sprecher Alex Hämmerli bis am Mittag vierzig Prozent mehr Zugriffe als an Black Friday vor einem Jahr. Sowohl beim Online-Händler Brack.ch, der dieses Jahr zum ersten Mal mitmischte, als auch bei Digitec die ersten Schnäppchen schon am Mittag ausverkauft.
Digitec rechnet denn auch mit einem neuen Verkaufsrekord. Interdiscount meldete einen nochmals grösseren Andrang als in den letzten Jahren - sowohl online als auch in ihren Geschäften.
Besonders gut liefen in den Online-Shops Smartphones, Fernseher, Notebooks und Video-Spiele.
Rabattschlacht dauert an
Statt am Freitag startete Mediamarkt den Black Friday schon am Donnerstag – und nannte ihn, passend zur Markenfarbe, «Red Thursday». Gut verkauft wurden Staubsauger von Dyson, Samsung-Smartphones und Samsung-TVs, wie ein Sprecher zu BLICK sagt.
Einen Ansturm habe auch der Online-Shop erlebt – laut Mediamarkt war der Zugriff 15 Mal grösser als an einem normalen Tag.
Vorbei ist die Rabattschlacht bei Mediamarkt aber noch nicht. Nach dem Red Thursday folgte am Freitag und heute Samstag das «Golden Weekend». Jeder zehnte Kunde bekomme der Wert seines Einkaufs in Form von Gutscheinen erstattet.
Ansturm in den Läden
Zufrieden mit dem Schnäppchen-Tag sind auch andere stationäre Händler wie etwa Manor. «Die Kundenfrequenz in unseren Warenhäusern war sehr hoch», heisst es auf Anfrage seitens Manor. Besonders erfolgreich sei es gewesen, den Black Friday auf drei Tage auszudehnen.
Bei Coop war es noch zu früh für eine Bilanz, wie sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA) mitteilten. Mit Blick auf das vergangene Jahr kann Coop aber zuversichtlich sein: In den unterschiedlichen Fachformaten habe der Grosshändler am letztjährigen Black Friday zum Teil bis zu 300 Prozent mehr Umsatz als an einem vergleichbaren Tag gemacht. Viele Kunden hätten zusätzlich eingekauft, und nicht anstelle eines anderen Tages.
Coop teilte zudem mit, dass sie auch deshalb keine Bilanz ziehen können, weil der Black Friday nicht mit dem Übergang zum Samstag endet, sondern die Angebote noch weitergehen. Der Grosshändler ist nicht alleine damit, den Black Friday auszuweiten.