Die technologische Innovationskraft der Schweiz setzt globale Standards. So ist es nicht verwunderlich, dass die Schweiz im Global Innovation Index zum achten Mal in Folge auf Platz 1 liegt – vor Schweden, den Niederlanden, Grossbritannien und Singapur.
Dass die Schweiz zu den innovativsten Ländern der Welt gehört, zeigt sich auch bei der Finanzierung von Start-ups. Laut Berechnungen von Ernst & Young flossen hierzulande allein 2017 415 Millionen Franken in Jungunternehmen. Im europäischen Vergleich belegt die Schweiz damit Rang 5. BLICK stellt die vielversprechendsten Start-ups vor:
Bestmile
Noch sind selbstfahrende Autos Zukunftsmusik. Abgesehen von ein paar Elektroflitzern der Marke Tesla, die mit einer Computersoftware ausgestattet sind, die den Fahrer unterstützt, lenken immer noch Menschen die Autos. Mit Bestmile könnte sich das aber schon bald ändern. 2018 wurde das Unternehmen mit 60 Mitarbeitern vom World Economic Forum zum «Technology Pioneer» ernannt.
Das Lausanner Start-up ermöglicht es selbstfahrenden Fahrzeugen, als Flotte zu kooperieren. Übernehmen also den Job, der in einem Taxiunternehmen ein Disponent übernimmt. Je nach Verkehrsaufkommen und Reisezielen der Passagiere fahren so beispielsweise elektrische Busse die optimale Route. So gemanagt werden bereits zwölf Flotten, etwa in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und in der Schweiz in Sitten.
Zu den Kunden zählen die SBB und Postauto, ein Partner ist der amerikanische Automobilhersteller Local Motors. Geld macht das Unternehmen, indem es für jeden Kilometer ein paar Rappen berechnet. Weil das Unternehmen noch nicht profitabel ist, kommt das notwendige Kapital vor allem von Investoren – insgesamt 14 Millionen Dollar wurden bisher gesammelt und für die weitere Expansion verwendet.
Lunaphore
In der Schweiz erkranken jedes Jahr 40'000 Menschen an Krebs. Dabei spielt die Früherkennung eines Tumors eine lebenswichtige Rolle. Je früher der Krebs entdeckt wird, desto höher die Überlebenschancen. Das Waadtländer Medtech-Start-up Lunaphore arbeitet an einer neuen Generation von Tumoranalysen. Das 2014 gegründete Spinn-off der Technischen Hochschule Lausanne hat eine Gewebe-Diagnoseplattform entwickelt, die für die Analyse und Klassifizierung von Tumoren eingesetzt wird.
Wesentliches Element ist eine Chiptechnologie, die Erkenntnisse aus der Mikrofluidik nutzt. Einem Forschungszweig, der sich mit dem Verhalten von Flüssigkeiten und Gasen auf kleinstem Raum beschäftigt und Anwendung in vielen Bereichen von Biologie und Medizin findet.
In diesem konkreten Fall verbessert er Schnelligkeit und Genauigkeit von Tumortests. Die Technologie mit dem Namen Microfluidic Tissue Processor (MTP) hat eine Entwicklungszeit von sechs Jahren hinter sich. Die erste Anwendung hilft bei der Suche nach Spuren von bestimmten Proteinen im Tumorgewebe.
Eine Reihe von klinischen Studien wurde bereits mit 76 Brustkrebspatientinnen durchgeführt, und die Ergebnisse zeigten, dass die Lunaphore-Plattform eine solche Analyse innerhalb von fünf Minuten durchführen kann im Vergleich zu zwei bis acht Stunden nach heutigen Standards. Die Diagnose soll 90 Prozent genauer sein als diejenige eines pathologischen Labors, verspricht das Unternehmen.
WayRay
«In 200 Metern halbrechts abbiegen», lautet eine klassische Ansage von Navis. Nur: Welcher Autofahrer kann 200 Meter schon präzise schätzen – und was heisst «halbrechts», wenn drei Strassen abzweigen? Das muss Autofahrer bald nicht mehr kümmern, wenn es nach Wayray geht.
Das Zürcher Start-up arbeitet an einer Hologramm-Technologie für die Windschutzscheibe. Mit dieser Technik wird dem Fahrer die Route quasi auf die Strasse projiziert. Zwar forschen mehrere grosse Autobauer ebenfalls an der Technologie.
Doch trotz der starken Konkurrenz kann Wayray mit seinem Ansatz überzeugen: Der chinesische Technologie-Riese und Amazon-Konkurrent Alibaba, die Autohersteller Porsche und Hyundai sowie weitere Unternehmen investieren 75 Millionen Franken ins Schweizer Jungunternehmen. Wayrays grosser Vorteil: Ihr Projektionssystem ist kleiner als heutige Head-up-Displays und lässt sich in praktisch jedes Cockpit einbauen.
Wayray hat rund 250 Mitarbeiter und ausser dem Hauptsitz in Zürich auch Büros in Russland, China und den USA. Seit seiner Gründung im Jahr 2012 hat das Start-up mehr als 100 Millionen Dollar gesammelt. Bis Ende 2019 strebt das Unternehmen an, zum Einhorn zu werden und die 1-Milliarde-Dollar Marke zu knacken, wie es weiter hiess.
Am Donnerstag steht die ganze Schweiz im Zeichen der Digitalisierung. Von St. Gallen bis Genf finden in zwölf Städten Veranstaltungen zum 2. Schweizer Digitaltag statt. Wie muss die Schweiz ihr Bildungssystem anpassen, um die digitale Revolution zu meistern? Wie verändern die neuen Technologien unseren Alltag? Was bedeuten sie für die Wirtschaft, die Demokratie und die Kunst? Mit solchen Fragen können Sie sich am Donnerstag beschäftigen. Die ganze Bevölkerung ist eingeladen zum Digitaltag. Details erfahren Sie unter digital.swiss.
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