Den neuen Doppelstock-Schnellzügen, die die Schweizer Bahnlandschaft modernisieren und beschleunigen sollten, drohen neue Verzögerungen. Dies berichtet die SRF-Sendung «Rundschau». Seit 2013 warten die SBB auf die Auslieferung der ersten Doppelstöcker. 59 Kompositionen bestellten die Bundesbahnen beim kanadischen Hersteller Bombardier. Kostenpunkt: 1,9 Milliarden Franken.
Die Inbetriebnahme wurde mehrfach verschoben. Gemäss der «Rundschau» droht nun auch der nächste Liefertermin im Dezember 2017 zu platzen. SBB-Chef Andreas Meyer begründet die Probleme mit «Schwierigkeiten mit der Software», wie SRF berichtet und warnt: «Wir sehen die ersten Bombardier-Züge vielleicht noch nicht 2017 im fahrplanmässigen Einsatz. Wir wollen kein Experiment am Kunden.»
Zweifel an Lieferung 2017
Der Chef von Bombardier-Schweiz, Stephane Wettstein, dessen Mutterkonzern in Schieflage steht, widerspricht: «Die neuen Doppelstockzüge sollen im Jahr 2017 zum Einsatz kommen. Seitens Bombardier gibt es keine Zweifel am Plan.»
Zweifel hingegen hat SVP-Verkehrspolitiker Ulrich Giezendanner. Seine Lieferanten sollen ihm gesagt haben, dass die neuen Doppelstöcker auch im Dezember 2017 nicht kommen würden. «Dies ist nicht akzeptabel bei einem milliardenschweren Geschäft mit finanziellen Folgekosten für den Steuerzahler. Ich will jetzt Antworten von Bund und SBB», so Giezendanner zum SRF. (pma)