Heute erhielten die bestehenden Smartphones weiter Support von Google, auch diejenigen, die noch in der Lieferkette unterwegs seien, sagte Schaeppi im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP.
Aber die Swisscom müsse die Lage beobachten. Sollte Google seine Dienste und Updates für Huawei-Handys einstellen, müsse auch die Swisscom über einen Verkaufsstopp nachdenken. «Wir werden immer im Sinne des Kunden entscheiden», sagte Schaeppi.
International verzichten vorerst etwa der britische Mobilfunker EE, die japanische Ymobile oder der japanische Internethändler Rakuten darauf, die neuen 5G-fähigen Huawei-Handys auf den Markt zu bringen.
Der grosse Ansturm auf solche 5G-fähigen Handys dürfte in der Schweiz ohnehin erst noch kommen. «Heute interessieren sich natürlich erst die sogenannten Early Adopters für 5G», sagte Schaeppi. Jetzt brauche es rasch eine gute Abdeckung der Netze, dann werde die Nachfrage steigen.
Der Ausbau der 5G-Netze wird allerdings hierzulande von den Moratorien mancher Kantone zum Bau von neuen Antennen gebremst. «Das ist schlecht», sagte Schaeppi. Die Swisscom habe sich zum Ziel gesetzt, mit 5G bis Ende Jahr 90 Prozent der Schweiz abzudecken. Mit 5G würden bestehende Technologien abgelöst. Zudem baue die Swisscom wie bisher jährlich rund 300 Antennen neu oder um. Mittelfristig komme es ohne weitere Antennen zu einem Datenstau.
Dennoch hält Schaeppi daran fest, auf Aufklärung statt Klagen zu setzen. Denn eigentlich ist der Schutz der Bevölkerung vor nicht ionisierender Strahlung Sache des Bundes, und nicht der Kantone. Aus den Gesprächen hat Schaeppi bisher auch gute Rückmeldungen.
«Viele der Vertreter sagen: Wir wollen eigentlich 5G. Denn auch die Wirtschaft will es.» Dass die Industrie 5G wolle, zeigten auch viele Gespräche am SEF. «Denn die neue Mobilfunktechnologie wird die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und der Schweiz steigern.»
Mit 5G können allerdings auch die Konkurrenten der Swisscom besser in ländliche Regionen vordringen, weil sie dort damit auch ohne Glasfasernetze schnelles Internet anbieten können. «An gewissen Orten werden die Kunden dank 5G eine Alternative bekommen», sagte Schaeppi.
Seiner Meinung dürfte das eher für ein Single-Haushalt interessant sein. Für einen Ein-Personen-Haushalt genüge vielleicht ein Anschluss nur über das Mobilfunknetz. Bei einem grossen Haushalt hingegen, wo viele Geräte wie etwa auch Fernsehen gleichzeitig genutzt werden, genüge die Leistung kaum.
Zwar seien die heutigen Mobilfunknetze schon sehr leistungsfähig. Aber die Leistung einer Antenne werde von den Nutzern geteilt. Beim Festnetz sei die Leistung konstanter. (SDA)