Der Name Euroairport ist gewissermassen Programm beim drittgrössten Schweizer Flughafen, der auch in Frankreich als nationaler Airport gilt. Als binationale Institution hat der Flughafen, der auf elsässischem Boden, aber nur wenige Kilometer von der Stadt Basel entfernt liegt, international einen einzigartigen Status.
Seit 1987 ist mit Freiburg auch noch eine deutsche Stadt im Namen enthalten. Der deutsche Partner fungiert aber lediglich als Beifahrer ohne finanzielle Beteiligung und Mitspracherecht.
Die Planung des Basler Flughafens auf französischem Boden geht auf die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zurück, als klar wurde, dass der Standort «Sternenfeld» auf dem Areal des heutigen Hafens Birsfelden BL an seine Grenzen kam. Auf Schweizer Boden fand sich kein Ausweichareal, so dass die Idee eines Flughafens in der elsässischen Nachbarschaft entstand.
Diese Idee stiess bei den französischen Nachbarn auf offene Ohren. Unmittelbar nach Kriegsende begann die Planung mit der französischen Regierung. Dann ging es schnell: Am 8. März 1946 erfolgte der Spatenstich für den neuen, noch provisorischen Flughafen mit einer Piste aus gelochten Stahlblechplatten aus amerikanischen Armeebeständen und Holzbaracken der französischen Armee.
Bereits am 29. April führte die damalige Swissair mit einer DC3 verschiedene Testlandungen und -starts durch. Und wenige Tage danach, am 8. Mai 1946, folgte die offizielle Eröffnung des Flughafens. Der Staatsvertrag benötigte noch einige Jahre bis zum Abschluss. Dieser wurde am 4. Juli 1949 in Bern von Bundesrat Max Petitpierre (FDP) und dem Französischen Gesandten Henri Hoppenot unterzeichnet.
In den 1950er-Jahren wurde der Flughafen über eine Zollfreistrasse mit der Stadt Basel verbunden. In den 1960er-Jahren entstand der definitive Flughafen mit neuen Gebäuden, die seither baulich mehrmals erweitert wurden.
In den 1990er-Jahren erlebte der Euroairport mit der damaligen Fluggesellschaft Crossair, die den Flughafen als Drehkreuz für seine Europaflüge nutzte, einen ersten Aufschwung. Nach dem Swissair-Grounding, die in ihrem Strudel auch die Crossair mitriss, 2001 trübte sich das Flugwetter aber zunehmend. Ein paar Jahre später begann aber eine neue Aufschwungphase, als die Fluggesellschaft Easyjet ihre Basis am Euroairport etablierte.
Dieser Aufschwung brach wie im gesamten internationalen Luftverkehrsbereich mit der Corona-Krise abrupt ab. 2020 verzeichnete der Flughafen Basel-Mülhausen nur noch 2,6 Millionen Passagiere. Im Jahr zuvor hatten die Flughafenverantwortlichen noch den Rekordwert von 9,1 Millionen Passagieren gefeiert.
(SDA)