Diese Slogans der Milchwirtschaft kennt jeder: «Milch macht müde Männer munter», «Die Milch machts» oder «Milch ist meine Stärke». Eingängige Werbung, doch irgendwie zieht sie in der Schweiz nicht mehr so richtig.
Zwischen 2004 und 2015 sank der Pro-Kopf-Milchkonsum von 80,9 auf 59,1 Kilogramm. Das ist ein Rückgang von 27 Prozent. Dagegen stieg der durchschnittliche Konsum von Milchgetränken von 6,1 auf 9,9 Kilogramm, wie ein Marktbericht des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) ausweist.
Beliebte Milchmix-Getränke
Der Gesamtkonsum von Milchgetränken erhöhte sich um 4700 Tonnen auf 83’000 Tonnen. «Diese Entwicklungen belegen die wachsende Beliebtheit von weiter verarbeiteten und konsumfertigen Produkten, namentlich für ausser Haus», zitiert der «Schweizer Bauer» das BLW.
Gemeint sind etwa die kalten Milchkaffee-Drinks der Hersteller Emmi und Nestlé sowie der Grossverteiler Coop und Migros.
Swissmilk rührt die Werbetrommel
Gegen den rückläufigen Konsum von Trinkmilch stemmt sich der Verband der Schweizer Milchproduzenten. «Mach mal Pause – trink Milch», fordert Swissmilk. Am heutigen Tag der Pausenmilch erhalten rund 360’000 Schulkinder und Lehrpersonen im ganzen Land einen Becher Milch kostenlos – und werden über Milch informiert.
An die Adresse der Milchdrink-Hersteller schreibt Swissmilk auf seiner Website: «Die Tendenz zu Übergewicht schon im Kindesalter und Fehlernährung unter Jugendlichen nimmt zu.» Deshalb werde die Milch auch dieses Jahr wieder als «abwechslungsreiche Zwischenverpflegung und gesunde Alternative zu Süssgetränken und Snacks» präsentiert.
Ob das den Konsumenten so runtergeht wie Caffè Latte ist aber fraglich.