Schweizer trinken lieber Cüpli als Bier
Jetzt kommt die Prosecco-Schwemme

Der heisse, trockene Sommer schmeichelte den italienischen Weintrauben. Zum Glück, denn die Nachfrage geht durch die Decke.
Publiziert: 12.11.2015 um 20:52 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 23:24 Uhr

Die Schweizer trinken immer weniger Alkohol. Das ist nicht neu. In den letzten 25 Jahren ging der Pro-Kopf-Konsum um ein Viertel zurück.

Während Bier stagniert und Rotwein stark zurückgeht, wird  nun Prosecco immer beliebter. Innert fünf Jahren stieg der Konsum von 147’000 auf 178’000 Hektoliter.

Zuletzt mussten aber Freunde des italienischen Schaumweins tiefer in die Tasche greifen. Denn letztes Jahr war in Italien die Ernte der Prosecco-Traube Glera miserabel. Es hatte zu viel geregnet.

Dieses Jahr ist alles anders. Der Sommer war warm und trocken, die Trauben wuchsen stärker als je zuvor. Der Überschuss ist gewaltig: Schätzungen zielen dieses Jahr auf 467 Millionen Flaschen. Das wäre ein Plus von 56 Prozent.

Eigentlich müssten jetzt die Preise wieder sinken. Stattdessen werden sie aber trotz Rekordernte steigen. Angebot und Nachfrage geraten aus der Balance. «Die Winzer lagern den Überschuss, um die erwartete starke Nachfrage zu decken», schreibt «Bloomberg».

Auch Amis trinken jetzt Prosecco

Die Prosecco-Hersteller erwarten demnach, dass dieses Jahr weltweit 20 Prozent mehr Prosecco nachgefragt wird. Es wird mit 1,8 Milliarden Franken Umsatz gerechnet.

Vor allem in England gibt es einen Schaumwein-Boom, wie Bruno Bonfanti, Präsident der Vereinigung Schweizer Weinhandel (VSW), weiss. «Und in den USA trinken sie neuerdings auch Prosecco. Das hat starke Auswirkungen auf die Nachfrage.»

In der Schweiz beobachtet Bonfanti, dass Prosecco vor allem in Mixgetränken immer beliebter wird. Im Detailhandel kostet er bislang zwischen 5 und 19 Franken. Bonfanti glaubt, dass nun vor allem die Untergrenze der Preisspanne ansteigen wird. (alp)

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