Seit mehr als einem Jahr sperren die USA Europäerinnen und Europäer aus. Die meisten europäischen Länder ihrerseits heissen US-Amerikaner bereits wieder willkommen. Auch in die Schweiz dürfen amerikanische Touristen quarantänefrei einreisen. Die Grenzen sind aber nur einseitig offen: Die USA halten bisher für den gesamten Schengenraum dicht. Und das nunmehr seit März 2020.
Das überrascht insbesondere deshalb, weil die Inzidenzwerte in Europa und den USA bereits seit Monaten vergleichbar sind. Die Schweiz steht sogar deutlich besser da als die USA. Hierzulande werden pro Kopf nur etwa halb so viele Infektionen registriert wie auf der anderen Seite des Atlantiks. Trotzdem: Ein Roadtrip auf der Route 66, ein Strandurlaub auf Hawaii oder ein Städtetrip nach New York bleiben bisher Wunschvorstellungen.
Joe Biden kündigt Entscheid an
Nun könnte sich das aber endlich ändern! Das zumindest hat US-Präsident Joe Biden (78) angekündigt. Anlässlich eines Besuches der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (66) in Washington sagte Biden, er wolle sich in den kommenden Tagen zu den coronabedingten Einreisebeschränkungen äussern. Die Beratungen innerhalb der US-Regierung hierzu laufen. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, so Biden: «Ich warte darauf, von unseren Leuten in unserem Covid-Team zu hören, wann das geschehen soll.»
Merkel und Biden betonten dabei in Washington, dass eine nachhaltige Lösung gefunden werden solle. Die Delta-Variante des Coronavirus bringe neue Herausforderungen. Die Reisebeschränkungen zwischen den USA und Europa sollen nicht aufgehoben und kurze Zeit später wieder eingeführt werden.
Unter besonderen Voraussetzungen sind Reisen in die USA aber bereits heute auch für Europäerinnen und Europäer möglich: Etwa für Leute, die einen US-Pass oder eine ständige Aufenthaltsbewilligung in den USA (Greencard) haben. Auch enge Verwandte von US-Staatsbürgern, Diplomaten oder Mitarbeiter internationaler Organisationen dürfen einreisen.
Trump Abwahl sorgt für Reise-Boom
Wenn die Restriktionen fallen, könnte es zu einem regelrechten Ansturm von Schweizer Touristen auf die USA kommen: Der Reiseveranstalter Knecht Reisen etwa sagte bereits im Juni gegenüber Blick einen Boom voraus: «Durch den Präsidentenwechsel im Januar und dem darauf folgenden weitaus unaufgeregteren Auftreten der USA hat sich die Destination vermutlich bei zahlreichen potenziellen Reisenden auch wieder etwas von der verloren gegangenen Sympathie und Zuneigung zurückgeholt», so Sprecher Matthias Reimann.
Für die Schweizer Reiseveranstalter sind die USA ein wichtiges Zielland. Eine baldige Lockerung der Einreisebestimmungen dürfte dort also zu Freudensprüngen führen.