Schweizer Top-Manager fordert
10 Prozent weniger Lohn für alle!

Der waadtländer Patron Jean-Pascal Bobst fordert, dass die Löhne in der Schweiz um 10 Prozent sinken. Für alle und in allen Branchen. Sich und seinen Aktionären zahlt er gleichzeitig höhere Dividenden.
Publiziert: 18.03.2015 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:22 Uhr

Über 1,3 Milliarden Franken Umsatz, 4800 Angestellte (davon 1800) in der Schweiz: Bobst (Prilly VD) ist der weltgrösste Hersteller von Verpackungsmaschinen. Und so rentabel, dass die Aktionäre eine zwei Drittel erhöhte Dividende erhalten.

Trotzdem forderte gestern CEO und Mitbesitzer Jean-Pascal Bobst (49) eine landesweite und branchenübergreifende Senkung aller Gehälter um durchschnittlich 10 Prozent. Die meisten Schweizer hätten den Ernst der Lage nicht erkannt, zitiert die «NZZ» den vierfachen Familienvater. Jeder wolle Rabatte beim Einkaufen, aber beim Lohn mache niemand Zugeständnisse.

Bobst leidet unter dem starken Franken. Seit 2010 wurde jeder fünfte Arbeitsplatz in der Schweiz abgebaut.

Im eigenen Unternehmen will Bobst nun rasch einen Millionenbetrag einsparen. Als ersten Schritt will er 500 Kadermitarbeiter motivieren, auf einen Teil des Lohns zu verzichten.

Radikalforderungen wie die von Bobst sind allerdings nicht neu. In den 90er-Jahren forderte der damalige ABB-Chef Edwin Somm, die Löhne und Preise in der Schweiz um 30 Prozent zu senken. Er erntete einen Sturm der Entrüstung. (kaz)

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