Schweizer Solarzellen-Hersteller
Meyer Burger baut Solarzellenfabrik in den USA

Meyer Burger kündigt den Aufbau einer Solarzellenfabrik in den USA an. Der Chef des Solarunternehmens hatte kürzlich von Deutschland und der EU mehr Unterstützung für die Branche gefordert und in den USA vor einer Abwanderung der Solarindustrie gewarnt.
Publiziert: 24.07.2023 um 09:52 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2023 um 22:44 Uhr
Das Solarunternehmen Meyer Burger profitiert von den guten Bedingungen in den USA und baut die Produktion in den USA aus. (Archivbild)
Foto: Clemens Bilan

Mit einer anfänglichen Kapazität von zwei Gigawatt soll die neue Anlage in Colorado Springs (Colorado) das eigene Solarmodulwerk in Goodyear (Arizona) mit Solarzellen beliefern, teilte Meyer Burger am Montag mit. Der Produktionsstart sei für das vierte Quartal 2024 geplant.

In dem Zusammenhang profitiert Meyer Burger von einem Finanzpaket in Höhe von 90 Millionen Dollar, das von der Stadt Colorado Springs und dem Bundesstaat Colorado gesprochen werde. Zudem winken dank des «Inflation Reduction Act» der US-Regierung hohe Steuergutschriften in Milliardenhöhe.

Meyer Burger stellt Solarzellen in Sachsen-Anhalt her

Meyer-Burger-Chef Gunter Erfurt hatte unlängst an der Messe Intersolar in München mehr Unterstützung für seine Branche gefordert. Während in den USA europäischen Herstellern der rote Teppich ausgerollt werde, gebe es in Europa sehr schlechte Marktbedingungen, sagte er.

Meyer Burger stellt derzeit in Sachsen-Anhalt (DE) Solarzellen her, aus denen später Module gebaut werden. Die Kapazität soll bis Ende 2024 auf 3,4 Gigawatt wachsen – dreimal so viel wie heute. Bis 2027 könnte dies auf rund 15 Gigawatt wachsen. Allerdings hatte das Unternehmen schon zuvor diese weitere Grossinvestition an finanzielle Unterstützung geknüpft.

Konzernchef übernimmt Verantwortung für kommerzielle Aktivitäten

In Deutschland hat Meyer Burger allerdings mit Herausforderungen zu kämpfen. Das chinesische Überangebot an Solarwafern drücke auf die Preise, schreit das Unternehmen in der heutigen Mitteilung. Im ersten Semester 2023 rechnet Meyer Burger daher mit einem negativen Betriebsergebnis von rund 42 Millionen Franken.

Gleichzeitig verlässt mit Chief Commercial Officer (CCO) Moritz Borgmann ein wichtiger Manager die Firma «aus persönlichen Gründen». Der Deutsche habe die Transformation Meyer Burgers vom Anlagenbauer hin zum Produzenten von Solarzellen und -modulen «wesentlich mitgeprägt», so die Mitteilung.

Nun übernimmt Konzernchef Gunter Erfurt selbst die Verantwortung für die kommerziellen Aktivitäten in Europa und dem Rest der Welt. Der für das operative Geschäft tätige Daniel Menzel übernehme derweil den Vertrieb und die Geschäftsentwicklung in den USA. (SDA)

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