Für die mittlere Frist bleibt das Unternehmen zuversichtlich. Über das gesamte von September 2020 bis Februar 2021 laufende Halbjahr verkaufte Barry Callebaut 1,07 Millionen Tonnen Schokolade und Kakao, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das ist ein Minus von 2,9 Prozent.
Im ersten Quartal waren die Verkäufe noch um 4,3 Prozent gesunken. Im zweiten Quartal verlangsamte sich das der Rückgang auf noch 1,3 Prozent.
Dabei halfen vor allem die Schwellenmärkte und das Outsourcing-Geschäft. Zudem stabilisierte sich das Geschäft Gourmet & Spezialitäten mit der Belieferung von Hotels, Restaurants, Konditoreien oder Chocolatiers weiter. Dieses war stark von den Schliessungen der Lokale getroffen worden. Die Verkaufsmenge sank in diesem Bereich um 5,8 Prozent.
Der Umsatz, der aufgrund der Weitergabe von Preisveränderungen an die Kunden etwas weniger aussagekräftig ist, sank um 7,5 Prozent auf 3,48 Milliarden Franken. Allerdings war der Rückgang einzig ungünstigen Wechselkurseffekten geschuldet, in Lokalwährungen blieb der Umsatz stabil.
Dank der «strikten Kostendisziplin» sank der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT weniger deutlich um 2,2 Prozent auf 296,7 Millionen Franken, wie der weltgrösste Schokoladenhersteller schrieb. Der Reingewinn legte gar zu: Unter dem Strich blieben 205,7 Millionen Franken, 1,0 Prozent mehr als im Vorjahr.
Mit den Zahlen hat Barry Callebaut die Erwartungen der Finanzgemeinde vor allem beim Gewinn übertroffen.
In der Mitteilung zeigte sich BC-Chef Antoine de Saint-Affrique zuversichtlich, die Mittelfristziele zu erreichen. Für die Dreijahresperiode bis und mit dem Geschäftsjahr 2022/23 peilt BC eine Steigerung der Verkaufsmenge von jährlich 5 bis 7 Prozent an, wobei der EBIT stärker zulegen soll als das Volumenwachstum in Lokalwährungen.
In der zweiten Jahreshälfte kann Barry Callebaut zudem auf einfacheren Vergleichszahlen aufbauen: Während der Schokoladenhersteller im «coronafreien» ersten Halbjahr 2019/20 die Verkaufsmenge noch um 5,4 Prozent steigern konnte, hatte die Krise im zweiten Semester stark zu Buche geschlagen (Q3: -14,3%, Q4: -4,3%).
Im September übergibt Saint-Affrique das operative Ruder an seinen Nachfolger Peter Boone, wie das Unternehmen mit den Zahlen bekanntgab. Er selbst wechselt dann in den Verwaltungsrat.
(SDA)