Schweizer nicht mehr in Top 40
Migros und Coop werden in Ranking abgestraft

Im Ranking der grössten Detailhändler der Welt verlieren die grossen Schweizer Namen an Boden. Was die Gründe dafür sind.
Publiziert: 08.03.2023 um 08:41 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2023 um 11:39 Uhr
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International wachsen die Detailhändler, in der Schweiz ist der Markt zu umkämpft.
Foto: Keystone

Platz 41 für Migros und Platz 43 für Coop. Die Schweizer gehörten 2021 nicht mehr zu den 40 grössten Detailhändler der Welt. Im Vorjahr belegte Migros noch Platz 36 und Coop Platz 39. Auch beim Wachstum lag die internationale Konkurrenz deutlich vorne.

Die Migros verlor gar an Umsatz, während Coop wuchs. Das zeigt die Studie des Beratungsunternehmens Deloitte vom Mittwoch.

Migros und Coop entwickeln sich gegenläufig zum Trend. Laut Deloitte hat sich das Wachstum im globalen Detailhandel 2021 das dritte Jahr in Folge intensiviert. Der globale Umsatz erreichte 5,6 Billionen Dollar. Die weltweite Nummer eins war noch immer klar Walmart. Der US-Konzern erzielte einen Umsatz von knapp 573 Milliarden US-Dollar.

Konkurrenz in der Schweiz gross

Bei der Migros waren es 2021 gerade mal gut 28,3 Milliarden, bei Coop 27,6 Milliarden Dollar. Letzterer konnte im Schweizer Duell allerdings Boden gut machen. Denn während der Umsatz von Coop um 4,7 Prozent wuchs, sank der Migros-Umsatz um 3,1 Prozent.

Im internationalen Vergleich schnitten damit aber sowohl Coop als auch die Migros relativ schwach ab. Deloitte begründet dies mit einer hierzulande angespannten Situation.

Migros und Coop hätten in der Schweiz zwar eine gewichtige Marktpräsenz und einen hohen Identifikationswert. Doch der Schweizer Markt sei klein und die Konkurrenz mit den Discountern Aldi und Lidl gross, hiess es in der Studie.

Amazon wächst schnell

Treiber des globalen Wachstums waren neben Warenhäusern auch die Onlinehändler. Auf Platz zwei des Deloitte-Rankings steht denn auch der Online-Gigant Amazon. Bei einem Umsatz von gut 239 Milliarden Dollar ist der Abstand zu Walmart aber noch immer riesig.

Amazon wuchs mit 12 Prozent allerdings deutlich schneller als Walmart (+2,4 %). Der deutsche Online-Kleiderhändler Zalando legte mit einem Plus von 30 Prozent auf 12 Milliarden US-Dollar an Umsatz gar noch deutlich schneller zu.

Luxus-Segment bei den Gewinnern

Ähnlich erfolgreich gewesen seien zudem Fast-Fashion-Marken wie H&M oder Next, die neben dem stationären Geschäft vor allem auf den Onlinevertrieb ihrer Produkte setzten, heisst es weiter. Dies überrasche insofern, als sich gleichzeitig der Trend zu nachhaltigerem Konsum weiter verstärke, hiess es.

Aber auch das Luxussegment zählte gemäss Deloitte 2021 zu den grossen Gewinnern. So verzeichneten etwa die beiden französischen Luxusgüterkonzern LVMH (+51%) und Kering (+40%) ein erhebliches Wachstum.

Der Schweizer Schmuck- und Uhrenhersteller Richemont konnte trotz noch nicht überstandener Coronapandemie 2021 ebenfalls deutlich zulegen. Der Konzern aus Genf schaffte es mit einem Umsatzwachstum von 46 Prozent auf 17 Milliarden Dollar in die Top 250 der grössten Detailhändler der Welt. (nim/SDA)

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