Ein solches Institut brächte allen beteiligten Verlagen Vorteile. «Die Verleger erhielten viel Innovation für wenig Franken», sagte Gross, Professor für Informatik an der ETH Zürich, am Freitag am Schweizer Medienkongress in Interlaken. Die ETH würde sich als Partner für ein solches Innovations-Institut zur Verfügung stellen.
Die digitale Revolution führe dazu, dass Medien heute nicht nur über Zeitungen, Radio und Fernsehen konsumiert würden, sondern auch über Smartphones, Handys und sonstige elektronische Geräte. Mit Google, Netflix und Amazon seien neue Anbieter von Inhalten im Markt, die das traditionelle Geschäftsmodell der Verlage herausforderten.
Die Öffentlichkeit wolle heute nicht mehr von Massenmedien überflutet werden. Der Trend zur personalisierten Information nehme stark zu, sagte Jeff Jarvis, amerikanischer Journalist und einer der weltweit bekanntesten Blogger. Das alte Modell der Verlage, viel Reichweite und Volumen zu generieren, stehe auf dem Prüfstand.
Relevanz und Mehrwert stünden im digitalen Zeitalter im Zentrum. Die Bedeutung von Interessengruppen (Communities) wachse. Er brachte es auf den Punkt: statt 90 Prozent allgemeine und 10 Prozent für eine Person relevante Informationen, sollte es gerade umgekehrt sein.