Darum gehts
- Schweizer Immobilienmarkt erholt sich nach Zinsdämpfer 2023
- Wohnflächen profitieren von hoher Nachfrage und Wertsteigerung
- Wohnungsmieten stiegen um 4,5 %, Leerstand bei 2,2 %
Der Schweizer Immobilienmarkt hat sich 2024 nach dem Dämpfer durch die temporär gestiegenen Zinsen im Vorjahr erholt. Wohnflächen haben wieder an Wert gewonnen. Gleichzeitig stiegen die Mieten so stark wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Vor allem Wohnflächen hätten 2024 von einer hohen Nachfrage profitiert, heisst es in einer am Freitag veröffentlichten Studie des Immobilienberatungsunternehmens Iazi. Laut den Zahlen des Iazi Swiss Property Benchmark verteuerten sie sich schweizweit durchschnittlich um 2,5 Prozent. Dagegen sei bei Büro- und Geschäftsflächen erneut eine, wenn auch minimale, Abwertung von 0,1 Prozent zu beobachten gewesen.
Dank der Wertsteigerungen lag die Performance von Renditeliegenschaften bei 5,3 Prozent, dies sind 2,4 Prozentpunkte mehr als 2023. Etwas weniger deutlich war der Anstieg bei Büro- und Geschäftsliegenschaften, bei welchen die Rendite auf 2,9 Prozent von 1,4 Prozent anstieg.
Leerstände auf tiefem Niveau
Die Mieten haben im vergangenen Jahr ebenfalls deutlich angezogen. Die Preise für Wohnungsmieten sind im Median um 4,5 Prozent in die Höhe geklettert. Das sei mit Abstand der stärkste Anstieg in den vergangenen 20 Jahren, schreibt Iazi. 2023 lag das Plus bei lediglich 2,4 Prozent.
Grund sei die zweimalige Erhöhung des Referenzzinssatzes 2024 gewesen. Daneben hätten sich der Teuerungsausgleich und allgemeine Kostensteigerungen im Rahmen des Mietrechts auf bestehende Mietverhältnisse ausgewirkt. Aber auch bei Neuvermietungen hätten sich die Angebotspreise deutlich erhöht.
Gleichzeitig verteuerten sich die Mieten für Büro- und Geschäftsflächen um 2,9 Prozent (Median). Im Vorjahr fiel die Zunahme mit 2,7 Prozent leicht tiefer aus. Derweil verharren die Leerstände auf einem tiefen Niveau. Bei Wohnflächen lag der Leerstand 2024 wie im Vorjahr bei durchschnittlich 2,2 Prozent.
Regionale Unterschiede
Am meisten freie Wohnungen gab es in Basel (7,6 %), sehr wenige waren es dagegen in der Stadt Zürich (1,5 %). Lausanne (2,1 %) und Bern (2,1 %) entsprachen dem schweizweiten Durchschnitt, während die Werte von Genf (2,3 %) und Basel (3,3 %) leicht darüber lagen.
Bei den Büro- und Geschäftsflächen setzte sich laut Iazi der seit mehreren Jahren anhaltende Abwärtstrend fort. Der Leerstand lag im Mittel bei 5,8 Prozent nach 5,9 Prozent im Vorjahr.
Für das laufende Jahr gibt sich Iazi vorsichtig optimistisch. Ob sich das für Immobiliendirektanlagen vorteilhafte Umfeld im laufenden Jahr 2025 fortsetzt, sei ungewiss.
«In Zeiten globaler Unsicherheit bleiben Schweizer Immobilien eine gefragte Anlage», schreibt Iazi. Ob sie auch eine eventuelle Rückkehr zu höheren Zinsen und eine allfällige wirtschaftliche Abschwächung zu kompensieren vermögen, bleibe jedoch abzuwarten.