Darum gehts
- Kosten für Wohnen und Mobilität in der Schweiz gestiegen
- Preise für Energie in vier Jahren um fast 50 Prozent gestiegen
- Wohnungsmieten verteuerten sich in vier Jahren um 9,3 Prozent
Die Kosten für Wohnen und für Mobilität in der Schweiz sind im Februar erneut klar gestiegen. Der Preisaufschlag bleibt in diesem Segment damit weiter höher als die offizielle Inflation. Konkret sind die Preise im Februar 2025 um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, wie der am Donnerstag vom Vergleichsportal Comparis und der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) publizierte «Womo-Preisindex» zeigt. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK), der einen repräsentativen Warenkorb von über 1000 Waren und Dienstleistungen abdeckt, legte dagegen nur um 0,3 Prozent zu.
Wohnen und Mobilität machten bei einer durchschnittlichen Familie in der Schweiz rund 40 Prozent des Haushaltsbudgets aus, heisst es in der Mitteilung. Die Wohnungsmieten sind in den letzten 12 Monaten um 3,2 Prozent gestiegen und liegen damit deutlich über der allgemeinen Teuerung. Der Anteil der Miete am Budget nimmt also weiterhin zu.
In den letzten vier Jahren stark zugelegt
Der Preisanstieg bei Wohnen und Mobilität habe vor allem in den vergangenen vier Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen. Der «Womo-Preisindex» stieg die letzten 20 Jahre um 21,2 Prozent, wobei 9,7 Prozentpunkte auf die zurückliegenden vier Jahre entfielen. Im gleichen Zeitraum sei die Gesamtteuerung lediglich um 11,2 Prozent gestiegen.
Besonders deutlich stiegen dabei die Preise für Energie: Die Kosten für Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme zogen in den zurückliegenden vier Jahre um fast 50 Prozent an. Bei Strom lag das Plus bei 40 Prozent.
Die Wohnungsmieten verteuerten sich in letzten vier Jahren mit einem Anstieg um 9,3 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich stark. Neben dem höheren Referenzzinssatz habe vor allem das geringe Wohnraum-Angebot die Mieten nach oben getrieben.
Auch Autos teurer
Neu- und Occasionsautomobile haben sich in den zurückliegenden vier Jahren um 8,8 beziehungsweise 4,0 Prozent verteuert. Im Vergleich zu vor 20 Jahren wurden sie aber um 26,2 Prozent respektive 8,7 Prozent klar billiger, heisst es weiter.
Der Preisanstieg war vor allem durch die pandemiebedingten Lieferengpässe nach der Corona-Krise begründet. Seit zwei Jahren gehen die Preise aber auch wieder deutlich zurück.
Im Jahresvergleich resultierte ein grosses Plus bei der Motorfahrzeugversicherung. Hier mussten Konsumentinnen und Konsumenten 6,1 Prozent mehr als noch vor einem Jahr berappen. Auf den Plätzen folgen die Preise für Bodenbeläge und Teppiche (+5,4 Prozent) wie auch die Wohnungsmieten (+3,2 Prozent).
Das ist billiger
Dagegen sind die Preise für Elektrizität zum Stand von vor einem Jahr um 7,4 Prozent gesunken. Auch die Preise für andere Möbel wie Garten-, Schlafzimmer-, Küchen- und Esszimmermöbel (-4,3 Prozent) wie auch Küchen- und Kochgeräte (-3,7 Prozent) kam klar zurück.
Den vierteljährlich erscheinenden Womo-Preisindex erstellt Comparis in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH. Im Sektor Wohnen werden in dem Index etwa die Entwicklung der Mieten sowie die Preise von Strom und Möbeln beigezogen. Im Bereich Mobilität sind es die Preise für Benzin oder Diesel, fürs Auto oder für die Tickets im öffentlichen Verkehr.