Schweizer bestellen wie wild in Asien
Erstmals macht die Post mit China-Päckli vorwärts

Neu macht die Päckli-Flut aus Asien sogar der Post ein bisschen Freude. BLICK weiss, erstmals hat die Post für die Kleinsendungen aus China letztes Jahr nicht nur draufgelegt.
Publiziert: 01.03.2019 um 15:24 Uhr
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Die Auslieferung der Päckli aus China war für die Post bis Ende 2017 ein Verlustgeschäft.
Foto: Keystone
Claudia Gnehm

Der Boom der chinesischen Online-Plattformen wie Aliexpress war für die Schweizer Post lange ein Fluch. Für jedes ausgelieferte Päckchen erlitt die Post einen Verlust. China galt bis Ende 2017 als Entwicklungsland und profitierte von tiefen Posttarifen.

Doch letztes Jahr wurden die Tarife für Kleinwarensendungen aus China erstmals um 13 Prozent erhöht – bis 2021 stehen jährlich weitere Erhöhung an. Angesichts der weiter steigenden Paketvolumen aus China ist die Tarifsteigerung ein Segen für die Post. 2018 hätten die Kleinwarensendungen aus China erstmals einen positiven Ergebnisbeitrag geliefert, sagt Post-Sprecher Oliver Flüeler auf Anfrage von BLICK.

Hochkonjunktur bei Auslandbestellungen

Die Abgeltung der Leistungen unter den Postgesellschaften würden vom Weltpostverein geregelt. «Aktuell sind die Tarife für Kleinwarensendungen aus Asien noch tiefer als für Pakete aus den USA», führt Flüeler aus. Doch 2021 werden diese Raten gleich sein.

Ausland-Päckli haben regelrecht Hochkonjunktur. Letztes Jahr wurden schweizweit rund 33 Millionen Kleinwarensendungen, zumeist ohne Mehrwertsteuer- und Zollabgaben, in die Schweiz eingeführt. Mit 23 Millionen Kleinpaketen stamme die grosse Mehrheit davon aus Asien – insbesondere aus China.

Schweizer Versandhandel weiter unter Druck

Weil chinesische Billiganbieter wie Alibaba nach wie vor bessere Konditionen haben, proben Schweizer Versandhändler den Aufstand. Sie verlangen gleich lange Spiesse für alle Anbieter.

Der Verband des Schweizerischen Versandhandels forderte gestern Mittwoch Massnahmen zur Einhaltung der Mehrwertsteuer-Richtlinien und Deklarationspflichten. Auch sollen Schweizer Sicherheitsstandards gewährleistet sein. Die Versandhändler gehen von einem fortschreitenden Wettbewerb rund um das schnellste und «bequemste» Paket aus.

Seit 2010 haben sich die Online-Einkäufe im Ausland vervierfacht. Vor allem die Fülle an Kleinpaketen aus Asien nimmt immer grössere Ausmasse an. 

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