Für Conzzeta ist Mammut gestorben. Bis auf die Blechbearbeitung will der Mischkonzern aus Zürich alle Sparten abstossen. Aussterben wird Mammut aber nicht. Einen neuen Besitzer dürfte die Schweizer Bergsportmarke mit dem Urtier-Logo jedoch nur im Ausland finden: Ein ausländisches Unternehmen könnt dies sein, bestätigt VR-Präsident Ernst Bärtschi (68).
Beim Bergsporthersteller aus Seon AG läuft seit 2016 ein Restrukturierungs-Programm. Ein Jahr zuvor verscherbelte Mammut seine Seilfabrik (gegründet im Jahr 1862), den Unternehmenskern. Seither wird im Ausland, zum Beispiel in Tschechien, produziert.
In der Schweiz verblieben die Entwicklung und Qualitätskontrolle. Seit September 2016 ist mit dem Deutschen Oliver Pabst (53) ein neuer CEO an Bord. Er übernahm den Posten vom langjährigen Chef Rolf Schmid (60). Ziel: keine Verluste mehr zu schreiben und sich in der Gewinnzone bergauf zu bewegen.
900 Angestellte im Sold von Mammut
Bei der Profitabilität wird wohl der neue Besitzer mitreden, denn Conzzeta will bis Ende 2020 Käufer für seine Sparten gefunden haben. Unter Ex-Chef Schmid hat Mammut im Outdoor-Markt die Digitalisierung verschlafen.
Und zu spät haben die Bergsport-Manager den Fokus auf die kaufkräftigen Asiaten und Nordamerikaner gesetzt. Erst ein Drittel der Verkäufe wird mit diesen Kunden erzielt. Allerdings braucht es hierfür auch Marketing-Power, die man bislang in den benötigten Massen nicht aufbrachte.
Mammut setzte mit seinen fast 900 Angestellten im letzten Jahr weltweit gut 250 Millionen Franken um. Das ist so viel wie im Jahr 2014.
Asiaten fliegen auf «made in Switzerland»
Zum Vergleich: Das Marktforschungs-Institut GfK schätzt den Schweizer Outdoor-Markt 2018 auf 419 Millionen Franken. Darin enthalten: etwa Bekleidungsartikel, Schuhe, Ruck- oder Schlafsäcke. Genaue Zahlen zu den einzelnen Unternehmen sind nicht öffentlich. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gesamtumsätze um 10 Millionen Franken rückläufig. Zuvor waren diese über Jahre gestiegen.
Der Standort Schweiz ist umkämpft. Er hilft aber auch dem neuen Besitzer, steil zu gehen. Funktionskleidung made in Switzerland lässt sich bei Chinesen und Japanern gut vermarkten. Die Schweiz geniesst per se bei Asiaten hohes Ansehen und Glaubwürdigkeit. Gut möglich, dass der neue Besitzer aus dieser Region kommt.
«Ein Schweizer Unternehmen kommt weniger in Frage»
Auch Finanzanalyst Alexander Koller von der Zürcher Kantonalbank hält einen Verkauf ins Ausland für wahrscheinlich. «Der Mammut-Käufer sollte global tätig sein. Denn gerade in den USA und Asien hat die Marke noch Nachholbedarf.» Nur mit einem starken Partner werde die internationale Expansion möglich sein. «Und diese braucht es, wenn Mammut weiter wachsen will. Ein Schweizer Unternehmen kommt deshalb weniger in Frage», sagt Koller.
Er ist sich sicher: Conzzeta hat schon Gespräche mit Interessenten geführt. «Mammut ist eine starke Marke und grundsätzlich interessant für einen Käufer», sagt Koller. Wer zu den potenziellen Käufern der Marke Mammut und ihren gut 70 Filialen weltweit – davon 14 eigene Läden in der Schweiz – zählt, wollen Koller und andere Experten nicht mutmassen.
In chinesischen Händen des Anta-Konzerns ist etwa die finnische Amer Sports (Salomon, Atomic, Wilson). Im Outdoor-Markt sind aber auch einige Beteiligungsfirmen aktiv, für die Mammut keinesfalls gestorben ist.
Paukenschlag bei Conzzeta. Der Traditionskonzern verkauft alle Sparten bis auf eine: die Blechbearbeitung Bystronic. Damit verschwindet einer der letzten an der hiesigen Börse kotierten Mischkonzerne. Als profitables Hightech-Unternehmen verfüge man über grosses Potenzial, sagte VR-Präsident Ernst Bärtschi (67) gestern. Zum Portfolio gehören etwa Laserschneidsysteme, Abkantpressen oder Automations- und Softwarelösungen. Damit erwirtschaftete Conzzeta einen Umsatz von fast einer Milliarde Franken. Bystronic ist bereits für 90 Prozent des Conzzeta-Gewinns verantwortlich.
Der Mischkonzern wird von der Aktionärsgruppe Auer, Schmidheiny, Spoerry und Byland kontrolliert. Deren Strategie geht heute aber nicht mehr auf, so Bärtschi. Der frühere Sika-Chef löste im April 2014 Jacob Schmidheiny (76) als VR-Präsident ab. Letzterer war an dieser breiten Aufstellung massgeblich beteiligt. Schmidheiny trat 1977 in den Verwaltungsrat des Unternehmens ein und wurde 1984 VR-Präsident. Zudem trug er von 1978 bis 2001 als Conzzeta-Chef die operative Verantwortung. Unter seiner Führung wandelten sich die damaligen Zürcher Ziegeleien (ZZ Holding) vom Baustoffunternehmen zum internationalen Industriekonzern mit sieben Geschäftsbereichen bis hin zum Outdoorbereich.
Paukenschlag bei Conzzeta. Der Traditionskonzern verkauft alle Sparten bis auf eine: die Blechbearbeitung Bystronic. Damit verschwindet einer der letzten an der hiesigen Börse kotierten Mischkonzerne. Als profitables Hightech-Unternehmen verfüge man über grosses Potenzial, sagte VR-Präsident Ernst Bärtschi (67) gestern. Zum Portfolio gehören etwa Laserschneidsysteme, Abkantpressen oder Automations- und Softwarelösungen. Damit erwirtschaftete Conzzeta einen Umsatz von fast einer Milliarde Franken. Bystronic ist bereits für 90 Prozent des Conzzeta-Gewinns verantwortlich.
Der Mischkonzern wird von der Aktionärsgruppe Auer, Schmidheiny, Spoerry und Byland kontrolliert. Deren Strategie geht heute aber nicht mehr auf, so Bärtschi. Der frühere Sika-Chef löste im April 2014 Jacob Schmidheiny (76) als VR-Präsident ab. Letzterer war an dieser breiten Aufstellung massgeblich beteiligt. Schmidheiny trat 1977 in den Verwaltungsrat des Unternehmens ein und wurde 1984 VR-Präsident. Zudem trug er von 1978 bis 2001 als Conzzeta-Chef die operative Verantwortung. Unter seiner Führung wandelten sich die damaligen Zürcher Ziegeleien (ZZ Holding) vom Baustoffunternehmen zum internationalen Industriekonzern mit sieben Geschäftsbereichen bis hin zum Outdoorbereich.