Schweizer Airline passt Streckennetz an
Chair Airlines streicht Palma, nimmt aber Pristina auf

Im Herbst streicht die ehemalige Germania Flug weitere Strecken. Schon frühere Planänderungen hatten viele Kunden verärgert. Diese mussten sich lange gedulden, bis die Airline bereits bezahlte Tickets rückerstattete.
Publiziert: 07.08.2019 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2019 um 14:27 Uhr
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Seit diesem Sommer heisst die Germania Flug neu Chair Airlines.
Foto: PD

Seit Juni ist die frühere Germania Flug als Chair Airlines in der Luft. An den neuen Namen dürften sich die Passagiere inzwischen gewöhnt haben. Nun müssen sie sich aber bereits wieder auf Veränderungen einstellen. Die junge Fluggesellschaft passt nämlich auf den Herbst hin erneut ihr Streckennetz an.

Wie das Fachportal «Aviation Net Online» weiss, streicht Chair Airlines per 30. Oktober die Verbindung nach Larnaka auf der Insel Zypern. Die Strecke Zürich–Palma de Mallorca wird einen Tag später eingestellt. Die bereits gestrichenen Destinationen Agadir (Marokko) und Las Palmas (Gran Canaria) fliegt die Airline auch weiterhin nicht an.

Viel Geduld nötig

Dafür taucht kommenden Frühling eine neue Strecke im Flugplan auf. Chair Airlines fliegt ab Anfang April 2020 ein Mal pro Woche von Verona (Italien) nach Pristina (Kosovo). Es wird eine Charterverbindung sein. Für Schweizer Passagiere dürfte diese allerdings kaum interessant sein – der italienische Flughafen liegt doch ein ganzes Stück entfernt von der Schweizer Grenze. 

Im Frühling dieses Jahres wirbelte die Schweizer Fluggesellschaft schon einmal den Flugplan durcheinander. Das Problem: Statt wie geplant vier Flugzeuge hatte sie nur drei Maschinen zur Verfügung. Bis heute ists bei diesen drei Fliegern geblieben.

Nachdem einige Strecken kurzfristig gestrichen wurden, ärgerten sich viele Kunden. Sie hatten ihre Flüge schon gebucht und mussten dann teilweise lange auf die Rückzahlung der Ticketkosten warten. Noch Ende Juli ärgerte sich ein Kunde auf Facebook, wie sein Beitrag zeigt. «Es ist schon zwei Monate her, und ich warte noch immer darauf, dass Sie mir den Flug erstatten, den Sie abgesagt haben.» Ihm sei mehrfach zugesichert worden, dass er das Geld bekomme. Aber bekommen habe er nichts. «Das ist völlig inakzeptabel», nervt er sich.

Bleibt zu hoffen, dass von den neuen Streckenstreichungen keine weiteren Kunden betroffen sind, die bereits ein Ticket gekauft haben. 

Polnische Beteiligung

Nach der Pleite der Berliner Airline Germania gelangte die Schweizer Tochter Germania Flug AG in die Hände der Schweizer Unternehmerin Leyla Ibrahimi-Salahi, die das Reisebüro Air Prishtina betreibt. Kurz darauf trennte sie sich aber bereits wieder von 49,9 Prozent ihrer Anteile an der Fluggesellschaft.

Die polnische Charterfluggesellschaft Enter Air übernahm diese Anteile. Die restlichen 50,1 Prozent bleiben bei der Schweizer Albex Aviation von Ibrahimi-Salahi. Wie lange noch, ist unklar. Denn Enter Air hält ein Recht auf eine Mehrheitsbeteiligung. Vielleicht also ist Chair bald keine Schweizer Airline mehr. (jfr)

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