Schweizer sind gesünder, aber dicker
Mehr Fettleibigkeit und weniger Tabak

In der Schweiz kämpfen immer mehr Menschen gegen Fettleibigkeit. Gleichzeitig ist die Bevölkerung körperlich aktiver und raucht weniger.
Publiziert: 30.10.2018 um 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2018 um 17:58 Uhr
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Mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 und mehr gilt man als übergewichtig. Bei einem BMI über 30 spricht man von Fettleibigkeit, also Adipositas.
Foto: Getty Images
Claudia Gnehm

Die Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich insgesamt gesünder. Rund 85 Prozent der Befragten in der jüngsten Gesundheitsbefragung 2017 des Bundesamtes für Statistik (BFS) gaben an, ihr gesundheitliches Wohlbefinden sei gut bis sehr gut. Bei der letzten Befragung 2012 waren es 83 Prozent. Sogar noch gesünder fühlen sich Junge.

Allerdings werden immer mehr Menschen hierzulande durch Fettleibigkeit belastet. Das erhöht ihr Risiko für Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Anteil der Bevölkerung, die übergewichtig oder adipös sind, nahm insgesamt von 41 (2012) auf 42 Prozent zu. Das BFS schreibt von einer Stabilisierung.

Als übergewichtig gelten nach internationaler Definition Personen über 15 Jahren mit einem Body-Mass-Index (BMI) 25 oder mehr.

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Weniger Kettenraucher

Aber in den vergangenen 20 Jahren verdoppelte sich der Anteil fettleibiger Personen (BMI über 30). Heute sind 12 Prozent der Männer und 10 Prozent der Frauen von Adipositas betroffen. Damit ist der Anteil der Fettleibigen in den letzten Jahren weiter gestiegen.

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Wie das BFS am Dienstag weiter mitteilte, reduzierte sich die Menge des konsumierten Tabaks deutlich. Zwischen 1992 und 2017 hat sich der Anteil der Rauchenden, die mehr als 20 oder mehr Zigaretten pro Tag rauchen, halbiert.

War im Jahr 1997 jeder Dritte Raucher oder Raucherin, stagnierte der Anteil der Raucher zudem die letzten Jahre bei 27 Prozent. Der Rückgang bei den Jungen ist ausgeprägter als bei älteren Menschen

Deutlicher verändert als der Tabak- habe sich der Alkoholkonsum, sagt BFS-Bereichsleiter Marco Storni. Die Bevölkerung trinke generell weniger Alkohol. Täglich griffen 2017 nur noch 11 Prozent zu Wein, Bier etc, . Im Jahr 1992 waren es noch 20 Prozent.

Aber bei einzelnen Gelegenheiten werde mehr getrunken, sagt Storni. Gaben 2007 noch 19 Prozent an, mindestens einmal pro Monat dem Rauschtrinken zu frönen, sind es neu 24 Prozent. Als Rauschtrinken gilt der Konsum von vier Gläsern innerhalb weniger Stunden bei Frauen und 5 Gläsern Alkoholischem bei Männern.

Besonders bei den jungen Frauen von 15 bis 24 Jahren habe sich die Rate in diesem Zeitraum auf 24 Prozent verdoppelt.

Ein Fünf-Jahres-Vergleich

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung wird seit 1992 alle fünf Jahre durch das Bundesamt für Statistik (BfS) durchgeführt. 2017 hat die sechste Befragung, die Teil des Erhebungsprogramms der schweizerischen Volkszählung ist, stattgefunden.

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