Aldi Suisse eröffnet die 200. Filiale
2:16
Timo Schuster im Interview:Aldi Suisse eröffnet die 200. Filiale

Schweiz-Chef Timo Schuster hat viel vor
Aldi will 100 neue Filialen eröffnen!

Am Donnerstag feiert Aldi Suisse seine 200. Filiale. Das sei aber erst ein Etappenziel, sagt Schweiz-Chef Timo Schuster zu BLICK. Er kündigt 100 weitere Filialen an.
Publiziert: 06.03.2019 um 18:58 Uhr
|
Aktualisiert: 11.06.2019 um 09:58 Uhr
1/7
199. Aldi-Filiale in Wallisellen ZH: Hier informiert Aldi über die künftige Expansion in der Schweiz.
Foto: Noé Waldmann
Ulrich Rotzinger, Noé Waldmann

Aldi ist da! Am 27. Oktober 2005 eröffnete der deutsche Handelsgigant seine ersten vier Filialen auf Schweizer Boden. Und zwar in Weinfelden TG, Amriswil TG, Altenrhein SG und Gebenstorf AG. «Aldi kocht nur mit Wasser», titelte der BLICK damals. Denn ein Augenschein zeigte: «Der Einkauf ist bei weitem nicht so billig wie bei Aldi in Deutschland. Migros, Coop und Denner halten mit ihren Billiglinien preislich mit.»

Das ist auch heute noch so, wie ein Preisvergleich von BLICK der Billiglinien von Coop und Migros mit den jeweiligen Aldi- und Lidl-Artikeln kürzlich zeigte. Fazit: Die Preisunterschiede muss man mit der Lupe suchen. Dennoch verhinderten die deutschen Discounter, dass es sich die beiden Grossverteiler zu gemütlich machen im hiesigen Lebensmittelhandel. «Aldi und Lidl haben über tiefe Preise ihr Filialnetz ausgebaut und damit den Preisdruck zusätzlich verschärft», sagt Detailhandelsexperte Thomas Rudolph von Universität St. Gallen anerkennend.

200 Filialen, drei Verteilzentren

Morgen Donnerstag, fast 14 Jahre nach dem Markteintritt, steht im Tessin die Eröffnung der 200. Aldi-Filiale an. Die Zahl der Verteilzentren ist von einem auf heute drei gewachsen. Von knapp 600 Angestellten im Jahr 2005 ist das Personal auf fast 3200 Mitarbeitende angestiegen. Erinnerten die Aldi-Läden zu Beginn an lieblose deutsche Discountfilialen, stellten die deutschen Manager schnell fest: Wer bei den Schweizer Kunden punkten will, muss Swissness bieten und Schweizer Lieferanten grosszügig berücksichtigen. «Schweizer Kunden haben hohe Qualitätserwartungen», sagt Aldi-Schweiz-Chef Timo Schuster (42) zu BLICK.

Mit 200 Läden gehört Aldi zu den Grossen in der Schweiz, wenn auch nicht zu den ganz Grossen. Zum Vergleich: Migros-Filialen gibt es rund 700, Coop-Läden rund 900. Dazu kommen noch zahlreiche Kleinstläden, beispielsweise Migrolino oder Coop Pronto. Der Migros-Discounter Denner zählt über 500 eigene Läden. Überholt hat Aldi hingegen die Spar-Gruppe, die knapp 190 Läden in der Schweiz betreibt respektive beliefert. Und auch im Vergleich zu Lidl, dem deutschen Discounter, der erst 2009 in den Schweizer Markt eingetreten ist und derzeit auf etwas über 120 Filialen kommt, schwingt Aldi obenaus.

2 Milliarden Umsatz, Treiber Wein

Wie schon zu seinen Anfängen hüllt sich Aldi auch heute in Schweigen, will man Zahlen zum Umsatz und zur Profitabilität wissen. Die Marktforscher von GfK schätzen, dass Aldi inzwischen gut 2 Milliarden Franken Umsatz in der Schweiz erzielt. Schuster: «Wein macht in der Schweiz den grössten Umsatzanteil aus – mehr als in allen anderen Aldi-Ländern.»

Bei den 200 Filialen soll es gemäss Schuster nicht bleiben. «Bis in zehn Jahren gibt es 300 Aldi-Filialen in der Schweiz», kündigt er an. Mit den zusätzlichen 100 Filialen entstehen auch 2000 neue Arbeitsplätze beim Discounter. Potenzial für neue Standorte sieht das Unternehmen in den Innenstädten und Bahnhöfen.

Die nächsten Eröffnungen stehen bereits fest: zwei Filialen in Zürich (Kreis 2 und Witikon), eine in der Luzerner Fussgängerzone, zwei in Shoppingcentern in Lausanne und Genf und eine mitten im Stadtzentrum von Neuenburg. Diese Filiale ist ein Novum, denn der Laden ist auf zwei Etagen verteilt.

Zehn Aldi-Fakten zur Eröffnung der 200. Filiale
  • Aldi steht für Albrecht Discounter. Die deutsche Familie Albrecht ist noch heute die Besitzerin. 
  • Seit der Eröffnung der ersten Filialen im Jahr 2005 hat Aldi Schweiz etwa 1700 neue Stellen im Verkauf geschaffen.
  • Rund die Hälfte des Umsatzes erzielt der Discounter mit Schweizer Produkten.
  • In allen Filialen gibt es Gratis-Wi-Fi. 
  • Das beliebteste Obst- und Gemüseprodukt war 2018 die Banane.
  • Die erste Bahnhofsfiliale in Lausanne hat ein Viertel der normalen Fläche – und viermal so viel Kundschaft wie eine normale Filiale. 
  • In Samedan GR steht die weltweit höchstgelegene Filiale auf 1721 Metern über Meer.
  • Die Lautsprecheransagen in der Deutschschweiz sind immer auf Schweizerdeutsch. 
  • Aldi bezahlt mit 4352 Franken nach eigenen Angaben die höchsten Mindestlöhne im Detailhandel – und einen 13. Monatslohn für alle Mitarbeiter.  
  • Das nächste Zwischenziel von Aldi Schweiz ist simpel: die Eröffnung der 300. Filiale in spätestens zehn Jahren. 
  • Aldi steht für Albrecht Discounter. Die deutsche Familie Albrecht ist noch heute die Besitzerin. 
  • Seit der Eröffnung der ersten Filialen im Jahr 2005 hat Aldi Schweiz etwa 1700 neue Stellen im Verkauf geschaffen.
  • Rund die Hälfte des Umsatzes erzielt der Discounter mit Schweizer Produkten.
  • In allen Filialen gibt es Gratis-Wi-Fi. 
  • Das beliebteste Obst- und Gemüseprodukt war 2018 die Banane.
  • Die erste Bahnhofsfiliale in Lausanne hat ein Viertel der normalen Fläche – und viermal so viel Kundschaft wie eine normale Filiale. 
  • In Samedan GR steht die weltweit höchstgelegene Filiale auf 1721 Metern über Meer.
  • Die Lautsprecheransagen in der Deutschschweiz sind immer auf Schweizerdeutsch. 
  • Aldi bezahlt mit 4352 Franken nach eigenen Angaben die höchsten Mindestlöhne im Detailhandel – und einen 13. Monatslohn für alle Mitarbeiter.  
  • Das nächste Zwischenziel von Aldi Schweiz ist simpel: die Eröffnung der 300. Filiale in spätestens zehn Jahren. 
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.