Jean-Marc Thévenaz (61) drückt aufs Gas. «Wir sehen noch viel Potenzial in Basel», sagt Direktor von Easyjet Schweiz im Gespräch mit BLICK. Am Euro-Airport in Basel ist Easyjet fest installiert. Aber an Zürich beisst sich der Billigflug-Pionier die Zähne aus.
Der grösste Flughafen der Schweiz ist fest in der Hand von Swiss – nur gerade acht Destinationen können ab Zürich angeboten werden. «Wir bekommen keine Slots. Deshalb können wir dort auch kein eigenes Flugzeug stationieren.» Man sei aber dauernd in Diskussion, sagt Thévenaz. Ab Basel fliegt die zweitgrösste Airline der Schweiz 67 Flughäfen an, ab Genf sogar 78, zum Beispiel ins französische Nizza, nach Venedig (Italien) oder nach Brüssel (Belgien). Insgesamt strebt Easyjet Schweiz fünf Prozent Wachstum an.
Und was ist mit anderen Flughäfen? «Wir werden dauernd gefragt, ob wir bald nach Sion fliegen», antwortet Thévenaz, der selber immer noch als Pilot arbeitet, «aber der Flughafen ist sehr schwierig anzufliegen. Kommerziell macht ihn das nicht so interessant.»
Vor zwei Jahrzehnten fing alles an
Vor 20 Jahren startete Easyjet Schweiz mit sieben Flügen ab Genf – also eine von nur drei Ländergesellschaften neben Easyjet Europa und Easyjet Grossbritannien. Heute ist sie neben der Swiss die dominante Airline des Landes: 1000 Angestellte beschäftigt Easyjet in der Schweiz und transportiert damit pro Jahr 14,5 Millionen Passagiere an Schweizer Flughäfen. 25 Maschinen sind hier beheimatet – 14 in Genf und 11 in Basel.
Das grosse Thema ist seit jeher die Effizienz. Der Billigflieger versucht wo immer möglich die Kosten zu drücken. Das grosse Thema im Moment: die Umwelt! «Wir setzten viele Massnahmen um, die der Passagier gar nicht sieht», beteuert Thévenaz. So schule man die Piloten. Zum Beispiel? «Beim Taxi-Dienst am Boden fahren wir mit nur einem Triebwerk. Das spart Sprit!»
Gemäss eigene Angaben hat die Airline ihre CO2-Emissionen in den letzten 20 Jahren um 32 Prozent reduziert. Bis 2022 sollen es 38 Prozent sein. Der Billigflieger verweist hier auch auf das tiefe Durchschnittsalter: Mit 6,1 Jahren sei die Easyjet-Schweiz-Flotte eine der jüngsten der Welt.
Ansonsten investiert Easyjet viel in die Online-Technologie. Mit der App können die Passagiere neu ihr Handgepäck vermessen. Die Schweizer Kundschaft ist die technologie-affinste überhaupt. 30 Prozent buchen ihre Flüge über die Easyjet-App – gegenüber nur 15 Prozent im restlichen Europa.