Wer kennt es nicht: Die Küche ein Schlachtfeld, die Böden dreckig, die Toilette schmuddelig und das Waschbecken ein Siff. Doch der Arbeitstag war lang, die Batterien leer und die Lust, das traute Heim auf Vordermann zu bringen, hält sich in Grenzen. Die Lösung: eine Putzkraft.
Bereits jeder siebte Haushalt in der Schweiz beschäftigt eine Putzhilfe, wie aus einer Umfrage des Online-Vergleichsportals Comparis hervorgeht. Tendenz steigend. Das Geschäft brummt. Die Schattenseite: schlechte Löhne, lange Arbeitszeiten. Und ein grosser Teil der Arbeitgeber versichert die Putzkraft gar nicht oder nur ungenügend.
Bei Verstoss drohen Bussen
Das Gesetz schreibt vor, dass eine Haushaltshilfe, die nicht bei einer Firma angestellt ist, vom privaten Arbeitgeber bei den Sozialversicherungen und Unfallversicherung angemeldet werden muss. Laut Comparis tut dies jedoch nur rund die Hälfte der Befragten.
14 Prozent wissen nicht einmal, ob sie ihre Putzkraft überhaupt bei der Unfallversicherung angemeldet haben. Ein Viertel hat die Haushaltshilfe zudem nicht bei den Sozialversicherungen angemeldet.
Nina Spielhofer von Comparis gibt zu bedenken: «Eine Unfallversicherung für eine Haushaltshilfe kostet um die 100 Franken im Jahr. Das ist ein kleiner Preis im Gegensatz zu den potenziellen Kosten bei einem Unfall der Haushaltshilfe.» Diese können enorm hoch werden und vom Rettungstransport bis zur finanziellen Entschädigung bei Invalidität reichen. Zudem drohen bei Bussen, wenn die Hilfskraft nicht bei den Sozialversicherungen angemeldet ist.
Hoher Schaden durch Schwarzarbeit
Was ebenfalls aufhorchen lässt, ist die Schwarzarbeit in Schweizer Privathaushalten. Wie viel das konkret ausmacht, ist nun erstmals von der Firma Quitt.ch berechnet worden. Beim Unternehmen kennt man sich mit der Materie aus: Es verdient sein Geld mit der bürokratischen Abwicklung von Anstellungsverhältnissen für Haushalte.
Laut der Studie von Quitt.ch entgehen der AHV jährlich bis zu 320 Millionen Franken, weil Schweizer ihre Putzfrauen, Nannys, Nachhilfelehrer und Seniorenbetreuer schwarz beschäftigen. Ganz konservativ berechnet würden die Ausfälle immerhin 170 Millionen Franken betragen.