Schoggi-Herzen-Versteigerung und Spenden-Kässeli
Diese Blüten treibt die Air-Berlin-Insolvenz

Das E-Commerce-Team von Air Berlin stellt sich zum Verkauf, per Kollekte wird im Flieger fürs Management gesammelt, Schoggi-Herzli kommen zur Versteigerung. So geht Deutschland mit der Pleite von Air Berlin um.
Publiziert: 24.08.2017 um 21:44 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:20 Uhr
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So ironisch geht das Internet mit der Air-Berlin-Pleite um.
Foto: Screenshot
Vinzenz Greiner

Der Gläubigerausschuss prüft noch Angebote für den Kauf der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin. Ein Anwärter hat seine Kaufabsicht jetzt offiziell deklariert. «Die Lufthansa Group hat ihr Interesse am Erwerb von Teilen der Airberlin Group mit einem Gesamtkonzept konkretisiert», schreibt die Gruppe, zu der auch die Swiss gehört, in einer Mitteilung.

Während der Verkauf noch diskutiert wird, treibt die Insolvenz im Internet amüsante Blüten. Auf dem in Deutschland beliebten Online-Marktplatz Ebay sind jetzt zahlreiche Air-Berlin-Produkte zur Versteigerung oder zum Sofortkauf aufgeschaltet worden. Die nicht ganz ernst gemeinten Angebote spielen mit dem Wert, den künftig die Airline-Gimmicks für nostalgische Fans haben könnten.

Gürtel und Kotztüten

Etwa die Schoggi-Herzen, die die Stewardessen an die Passagiere kostenlos verteilen. Auf Ebay kosten sie jetzt im Dreierpack 120 Euro. Wahlweise kann man auch ein bereits angebissenes Herzli kaufen.

Einen Hosengürtel in «seltener Flugzeuggurt-Optik mit eingraviertem Air-Berlin-Logo» gibt es – und eine Kotztüte in unbenutztem Zustand. Der Anbieter vermute, schreibt die «Berliner Zeitung», dass die Tüte Jahre nach der Air-Berlin-Pleite einen «mit Sicherheit unschätzbaren Wert» haben wird. Jemand bietet die «Air-Berlin-Flugzeugdecke Insolvenz» für 200 Euro an.

Ein Twitter-Nutzer hat ein Bild gepostet, das einen Zettel und einen Pappbecher mit Euro-Nötli auf einem Flugzeug-Tischchen zeigt. Auf dem Zettel steht, man solle bitte helfen, die Abfindung für die Manager zusammenzubekommen. «Was übrig bleibt, teilen wir 8500 Mitarbeiter uns.»

E-Commerce-Abteilung bietet sich selbst an

Einige wollen nicht warten, bis Air Berlin zerstückelt und verscherbelt wird und sie dann womöglich auf der Strasse stehen. Die 60-köpfige E-Commerce-Abteilung, die sich bei der Fluggesellschaft etwa um Marketing, Apps und Big Data kümmert, stellt sich jetzt gemeinsam als Team auf den Arbeitsmarkt.

Das Team sei «hungrig» nach Innovation und Umsatzsteigerungen, heisst es auf der neu aufgeschalteten Website der E-Commerce-Spezialisten. «Jetzt brauchen wir eine neue Herausforderung.»

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