Schwache Nachfrage in der Maschinenindustrie: Die VAT Vakuumventile AG mit Sitz in Haag SG muss Massnahmen ergreifen. Das Unternehmen, das mit Vakuumventilen und zugehörigen Services in der Halbleiter-, Display- und Solarbranche rund eine Milliarde Franken Umsatz erwirtschaftet, führt Kurzarbeit ein. Betroffen sind 650 der rund 2500 Mitarbeitenden.
Die Massnahme sei von den St. Galler Behörden für die Dauer von drei Monaten bis Ende August bewilligt worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Bei Bedarf könne sie auch verlängert werden.
Schon im ersten Quartal Probleme
VAT hatte bereits Mitte April mit den Zahlen zum ersten Quartal über einen schwachen Geschäftsgang berichtet. Während der Umsatz im Startquartal dank des Auftragsbestands «lediglich» um etwas mehr als zehn Prozent zurückgegangen ist, brach der Auftragseingang im Vergleich zur selben Periode des Vorjahrs um mehr als die Hälfte ein.
VAT begründet die Kurzarbeit mit dem derzeitigen wirtschaftlichen Abschwung, der die stark gesunkenen Ausgaben von Halbleiterkunden im Hinblick auf verlangsamte Konsumausgaben, anhaltend hohe Zinssätze sowie das geringere Wirtschaftswachstum widerspiegle. Ausserdem werde die Halbleiterproduktion durch zunehmend angespannte Handelsbeziehungen - insbesondere zwischen den USA und China - weiter geschwächt.
Entsprechend düster war im April auch schon der Ausblick für das Gesamtjahr 2023. Demnach rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang von Umsatz, operativem Gewinn und Reingewinn. Die operative Gewinnmarge (EBITDA) soll im Gesamtjahr am unteren Ende des Zielkorridors von 32 bis 37 Prozent zu liegen kommen.
Erhalt von Mitarbeitenden hat Priorität
Das Kurzarbeitsprogramm ermögliche es, fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter zu halten und über die nötigen Ressourcen für die weiterhin 2024 erwartete Belebung der Nachfrage zu verfügen.
VAT geht weiterhin davon aus, dass die Nachfrage im zweiten Semester 2023 gedämpft bleiben wird und eine Erholung erst 2024 einsetzen wird.
(SDA/rae)