Schock in der Ostschweiz
VAT führt Kurzarbeit für 650 Mitarbeiter in der Schweiz ein

Der Vakuumventil-Hersteller VAT sieht sich wegen des schwachen Geschäftsgangs zur Einführung von Kurzarbeit genötigt. 650 Produktionsmitarbeitende in den beiden Werken in Haag SG sind betroffen.
Publiziert: 15.06.2023 um 07:15 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2023 um 10:18 Uhr
Der Vakuumventil-Hersteller VAT sieht sich wegen des schwachen Geschäftsgangs zur Einführung von Kurzarbeit genötigt. Für 650 Produktionsmitarbeitende in den beiden Werken in Haag wurde Kurzarbeit eingeführt. (Archivbild)
Foto: GIAN EHRENZELLER

Schwache Nachfrage in der Maschinenindustrie: Die VAT Vakuumventile AG mit Sitz in Haag SG muss Massnahmen ergreifen. Das Unternehmen, das mit Vakuumventilen und zugehörigen Services in der Halbleiter-, Display- und Solarbranche rund eine Milliarde Franken Umsatz erwirtschaftet, führt Kurzarbeit ein. Betroffen sind 650 der rund 2500 Mitarbeitenden.

Die Massnahme sei von den St. Galler Behörden für die Dauer von drei Monaten bis Ende August bewilligt worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Bei Bedarf könne sie auch verlängert werden.

Schon im ersten Quartal Probleme

VAT hatte bereits Mitte April mit den Zahlen zum ersten Quartal über einen schwachen Geschäftsgang berichtet. Während der Umsatz im Startquartal dank des Auftragsbestands «lediglich» um etwas mehr als zehn Prozent zurückgegangen ist, brach der Auftragseingang im Vergleich zur selben Periode des Vorjahrs um mehr als die Hälfte ein.

VAT begründet die Kurzarbeit mit dem derzeitigen wirtschaftlichen Abschwung, der die stark gesunkenen Ausgaben von Halbleiterkunden im Hinblick auf verlangsamte Konsumausgaben, anhaltend hohe Zinssätze sowie das geringere Wirtschaftswachstum widerspiegle. Ausserdem werde die Halbleiterproduktion durch zunehmend angespannte Handelsbeziehungen - insbesondere zwischen den USA und China - weiter geschwächt.

Entsprechend düster war im April auch schon der Ausblick für das Gesamtjahr 2023. Demnach rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang von Umsatz, operativem Gewinn und Reingewinn. Die operative Gewinnmarge (EBITDA) soll im Gesamtjahr am unteren Ende des Zielkorridors von 32 bis 37 Prozent zu liegen kommen.

Erhalt von Mitarbeitenden hat Priorität

Das Kurzarbeitsprogramm ermögliche es, fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter zu halten und über die nötigen Ressourcen für die weiterhin 2024 erwartete Belebung der Nachfrage zu verfügen.

VAT geht weiterhin davon aus, dass die Nachfrage im zweiten Semester 2023 gedämpft bleiben wird und eine Erholung erst 2024 einsetzen wird.

(SDA/rae)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.