Schock im Tiefseegraben
Güsel in bis zu 9600 Metern Tiefe entdeckt

Die Meere sind voller Müll. Wie schlimm es wirklich ist, stellten Forscher fest. Sie fanden Kunststoffe und Verpackungen in bis zu 9600 Metern Tiefe.
Publiziert: 13.07.2023 um 13:16 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2023 um 08:19 Uhr
Foto: OLIVIER MORIN

Schnüre, Kunststoffabfälle und Industrieverpackungen: Forscher haben im pazifischen Kurilen-Kamtschatka-Tiefseegraben in bis zu 9600 Metern Tiefe erhebliche Mengen Plastikmüll gefunden. Der meiste Müll in der 2250 Kilometer langen Tiefseerinne stammte aus dem regionalen Seeverkehr und der Fischerei, wie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung am Donnerstag in Frankfurt am Main berichtete.

Mit Hilfe von Schleppnetzen und speziellen Geräten hatten die Wissenschaftler, darunter auch Experten der Universität Basel und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, an 13 Stationen Proben in Tiefen zwischen 5134 und 9582 Metern genommen. Die Ergebnisse waren demnach «alarmierend».

In allen Proben wurde Plastikmüll gefunden. Mit 33 Prozent waren Schnüre und Kordeln die häufigsten in dem Tiefseegraben gefundenen Hinterlassenschaften, gefolgt von Kunststofffragmenten mit 23 Prozent und Industrieverpackungen mit elf Prozent.

Die Vernetzung der Ozeane durch Meeresströmungen mache die Plastikverschmutzung zu einem globalen Problem. Besonders in grossen Tiefen, wo die Hauptabbaufaktoren wie die sogenannte Fotodegradation, das heisst die Veränderung unter dem Einfluss von Sonnenlicht, sowie die Welleneinwirkung fehlten, sammle sich Plastik an und verbleibe bis zu mehreren hundert Jahren, erklärten die Experten. Sie forderten nachhaltige Massnahmen der Politik. «Der Meeresboden darf keine Halde für Plastikmüll werden.»

(AFP)

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