Schock für Schweizer Zuliefer-Betriebe
Autoindustrie nicht mehr Wachstumsmotor in Deutschland

Eine Branchenstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft kommt zu einem Resultat, das auch viele Zulieferer der Automobilindustrie alarmieren wird.
Publiziert: 07.09.2020 um 09:43 Uhr
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Fertigung des Ford Fiesta im Werk in Köln-Niehl: Die Automobilindustrie erlebt einen Rückschlag in der Corona-Krise.
Foto: imago images/photothek

Sie ist Deutschlands Schlüsselindustrie schlechthin. Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) geht recht schonungslos mit der Automobilindustrie um. Diese leidet unter den Folgen der Corona-Krise. Und prägt nach vielen Jahren nicht mehr das Wachstum in Deutschland, wie das «Handelsblatt» unter Berufung auf die IW-Studie schreibt.

Demnach habe die Corona-Pandemie die Autoindustrie im Branchenvergleich hart getroffen. Zunächst seien die globalen Lieferketten von einem Angebotsschock getroffen worden.

«Jetzt ist die Branche mit einem Nachfrageschock konfrontiert, von dem sie sich nur langsam wieder erholt», heisst es in der Studie weiter. Erschwert werde die Situation dadurch, dass bereits hohe Überkapazitäten existierten und der technologische Wandel die Geschäftsergebnisse belaste.

Personalabbau und Ausfall Wachstumsmotor

«In der Folge steht die Autoindustrie erstmals nach einem Jahrzehnt wieder vor spürbaren Personalanpassungen und wird als Wachstumslokomotive für den Standort Deutschland zunächst ausfallen», erklären die Forscher.

Am Dienstag werden Vertreter der Automobilindustrie im Kanzleramt mit der deutschen Regierung und Ländervertretern zum Autogipfel zusammenkommen. Die CSU forderte im Vorfeld bereits weitere Hilfen für das «Herz der Industrie», wie CSU-Chef Markus Söder die Branche bezeichnet.

Söder will die Autoindustrie mit weiteren 10 Milliarden Euro für Batteriezellforschung und -produktion in Deutschland anschieben. Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht keinen Ergänzungsbedarf zum bestehenden Konjunkturpaket.

Problem für Schweizer Zulieferbetriebe

Die Corona-Pandemie beschleunigt insbesondere die Probleme Zuliefer-Betriebe. Für zahlreiche Schweizer Börsenunternehmen ist es immens wichtig, dass der deutsche Automobilmotor nicht stottert.

Zu diesen Zuliefern gehören Ems-Chemie (Hersteller von Spezialkunststoffen), Feintool (Umformens von Metallteilen) und Autoneum (Akustik- und Wärmemanagement). Weitere Firmen sind Georg Fischer und Tornos, aber auch kleinere Zulieferer, die nicht an der Börse gelistet sind. (uro/SDA)


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