Die Bezahl-App Twint steckt fast in jedem zweitem Hosensack. Über drei Millionen Menschen in der Schweiz bezahlen mit ihr. Das geht schnell, sauber und unkompliziert – ausser bei den Kassenstationen von Coop. Da müssen Kunden ihr Handy an den sogenannten Beacon halten.
Der Bezahlvorgang am schwarze Twint-Kästchen wird über eine Bluetooth-Verbindung abgewickelt. Das System ist veraltet und die Bezahlung dauert deutlich länger als die bekanntere Methode mit dem QR-Code am Kartenterminal – und funktionierte öfters nicht. Oft standen Kunden dann aufgeschmissen an der Kasse – und von der Schlange hinten gabs böse Blicke. Damit ist nun Schluss.
Blick weiss: Coop kickt schweizweit alle Beacons raus – und setzt neu auf den technisch einfacheren dafür aber schnelleren QR-Code. So wie es etwa Konkurrentin Migros von Anfang an macht.
«Benutzerfreundlicher und schneller»
In der Coop-Filiale in Pontresina GR hat der Detailhändler bereits Anfang Oktober umgestellt. Ein schwarzer Kleber am Selfcheckout-Automaten über dem Twint-Beacon erklärt den Kunden den neuen Bezahlvorgang. Bis 2022 will der Coop-Konzern in allen Läden das System umstellen. Also auch bei Coop-Tochterunternehmen wie dem Juwelier Christ, bei Interdiscount, Import Parfumerie und Livique ist der Beacon bald passé.
Coop begründet die Umstellung mit dem einfacheren Zahlungs- und Abrechnungsprozess. «Unsere Kundinnen und Kunden profitieren von einem noch benutzerfreundlicheren und schnelleren System», so Coop. Gebühren-Kosten spare man damit aber keine.
Beacon verschwindet langsam
In der Schweiz würden kaum mehr Beacons eingesetzt, heisst es bei Twint auf Anfrage von Blick. «Die meisten Händler nutzen QR-Code-Lösungen, entweder auf dem Terminal oder als Sticker.»
Das schwarze Kästchen, zu Beginn noch grün, verschwindet langsam aber sicher. Sicher ist: Kaum ein Twint-Nutzer wird den Beacons eine Träne nachweinen.