Überraschendes Ende im Krieg zwischen Denner und dem Getränke-Multi Coca-Cola. Der Discounter stoppt den Parallelimport des Softgetränks aus Tschechien und bringt per September die Zwei-Liter-Flasche des Schweizer Cola-Abfüllbetriebs ins Regal. Zum gleichen Preis wie das Tschechen-Cola (1.95 Franken)!
Nicht nur das: Denner nimmt zusätzlich diverse Cola-Getränke in der Ein- und 1,5-Liter-Flasche ins Sortiment aller 800 Filialen auf. «Wir haben unser Ziel erreicht und uns mit Coca-Cola Schweiz geeinigt», bestätigt Denner-Sprecherin Paloma Martino dem BLICK. Ein Parallelimport könne keine dauerhafte Lösung sein.
Anfang 2014 klang es noch so: «Wir wehren uns gegen hoch profitable Markenanbieter, denen es nur ums Abschöpfen geht», schäumte Chef Mario Irminger (49). Und kappte die Leitung zum Schweizer Abfüller. Das machte diesen derart nervös, dass er offenbar die Quelle des Tschechen-Colas trockenlegte.
Denner machte gegen die «unzulässige Marktabschottung» mobil. Die Wettbewerbsbehörde Weko startete eine Vorabklärung. Der Druck wirkte. Laut Denner sanken die Cola-Preise im Detailhandel um 20 Prozent. Die Händler überboten sich mit Cola-Aktionen.
Um den Preiszerfall zu stoppen, musste der Abfüller dem Discounter schliesslich mit tieferen Preisen entgegenkommen. «Wir können das Softgetränk wieder zu angemessenen Preisen in der Schweiz beziehen», bestätigt die Denner-Sprecherin. Coca-Cola selbst wollte sich zu den Preisen nicht äussern.
Für die Weko ist der Fall nicht gegessen: «Wir werden nun prüfen, ob sich damit alle wettbewerbsrechtlichen Aspekte geklärt haben, und über die Einstellung oder Weiterführung unserer Vorabklärung entscheiden», sagt Weko-Vizedirektor Patrik Ducrey zu BLICK.