Auf Twitter können Prominente mit ihren Fans in Verbindung bleiben. Ein paar Klicks, und schon sind Bilder oder Kurztexte für alle Anhänger sichtbar. Das hat sich die Pornobranche zunutze gemacht: Tausende Darstellerinnen haben Profile, auf denen sie offenherzig mit ihren Reizen werben.
Doch die schmuddeligen Inhalte nerven die Betreiber. US-Medien berichten, dass Twitter Profile löschen will, auf denen pornografisches Material verbreitet wird. Zehn Millionen Nutzer sind laut Technik-Analyst Robert Peck betroffen.
Die Erotik-Branche reagiert empört. «Twitter ist ein sehr wichtiges Marketinginstrument für meine Karriere», sagt das US-Erotiksternchen Missy Martinez (26). 425000 Fans hat sie auf Twitter. «Sie sind auf das Profil angewiesen, um bei meinen Projekten auf dem Laufenden zu sein.» Auch Produzent Glenn King nervt sich, dass er keine nackte Haut mehr hochladen darf: «Ich muss doch zeigen können, wie freizügig mein Material ist.»
Der Internetriese Twitter zeigt sich vom Pornoprotest unbeeindruckt. Lediglich drei Prozent aller Profile seien von der Sperrung betroffen, heisst es. Offizielle Angaben, ab wann Twitter jugendfrei sein wird, gibt es bisher nicht. Es scheint allerdings, als gebe es ein Hintertürchen für die Pornobranche: Die Betreiber von Twitter raten ihnen, freizügige Bilder als «sensibles Material» zu kennzeichnen. Dann würden die Profile nicht gelöscht. Und die obszönen Fotos erst angezeigt, wenn man sie aktiv freigeschaltet hat.