Schlitten alles andere als Swiss Made
Dieser Davoser von Landi kommt aus Prag

Nicht aus Davos, sondern aus Prag kommen die Davoser-Schlitten von Landi. Das stösst dem grössten Schlitten-Hersteller der Schweiz sauer auf: Damit werde der Markt kaputt gemacht, schimpft dieser.
Publiziert: 20.10.2016 um 12:14 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:52 Uhr
Dieser Davoser-Schlitten kommt aus Prag.
Foto: ZVG
Andrea Hohendahl

Der gute alte Davoser ist ein Stück Schweizer Kulturgut. Unverwüstlich und robust sind die Holzschlitten. Und diese werden seit über 130 Jahren nach alter Manier vorwiegend von Hand in der Schweiz gefertigt.

Doch bei Landi kommt dieser Urschlitten jetzt aus Tschechien. Genauer aus Prag. Für gerade einmal 49 Franken wird der Schneeflitzer, auf dem zwei Personen Platz haben, in den Läden angepriesen. 

Neben den Schwingerhemden aus Kolumbien ist das bereits der zweite Traditonsartikel, den Landi aus dem Ausland importiert. Damit stösst die Ladengenossenschaft der Bauern die Schweizer Hersteller gehörig vor den Kopf. «Die machen den Markt kaputt», sagt Patricia Opprecht (38) vom grössten Schweizer Schlittenbauer 3R aus Sulgen TG zu BLICK. Der traditionelle Davoser-Schlitten kostet dort 209 Franken.

Bei Landi versteht man die Aufregung nicht: «Der Name Davoser bezeichnet bei den Schlitten die Schlittenart und steht nicht für die Herkunft. Daher entsteht für uns hier kein Widerspruch.» Opprecht dagegen bleibt skeptisch. Bei diesem Preis müsse es sich um fragliche Qualität handeln.

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