Elon Musk (52) hat eine Vorliebe für Superlative: Als sein Raumfahrtunternehmen SpaceX am Donnerstag erneut einen Raketenstart wagte – und erneut scheiterte – lobpreiste Musk das «Starship» etwa als «das grösste Flugobjekt aller Zeiten». Ein anderer Superlativ aus seinem Firmen-Imperium dürfte ihm nun aber ziemlich missfallen: Musks E-Autobauer Tesla ist die am schlechtesten laufende Aktie im ganzen S&P 500. Der US-Aktienindex umfasst immerhin die 500 grössten börsennotierten US-Unternehmen – der Negativ-Rekord will also was heissen.
Seit Anfang Jahr hat die Tesla-Aktie rund ein Drittel an Wert eingebüsst. Diese Woche ging es nochmal steiler nach unten, der Kurs stürzte auf den tiefsten Wert seit fast einem Jahr.
Hintergrund des Kurszerfalls sind unter anderem Sicherheitsmängel: So musste Tesla um den Jahreswechsel Millionen Autos wegen Problemen mit dem Autopiloten zurückrufen. Die Investoren zweifeln daran, ob Tesla sein Wachstum aufrechterhalten kann.
Analyst rechnet noch mal mit -20 Prozent
Der jüngste Rückgang am Aktienmarkt hängt mit den pessimistischen Analysen gleich mehrere Banken zusammen. Laut «CNN» schreibt die US-Bank Wells Fargo in einer Analyse von einem «Wachstumsunternehmen ohne Wachstum». Der Analyst prophezeit für Tesla zunehmenden Konkurrenzdruck – und noch schwächere Zahlen im kommenden Jahr.
Die UBS schraubte ihre Kurserwartung für Tesla diese Woche ebenfalls merklich nach unten: Die Analysten geben nun noch ein Kursziel von 165 US-Dollar aus – im Vergleich zu 225 Dollar noch Anfang des Jahres.
Der Wells-Fargo-Analyst rechnet gar mit einem weiteren Preiszerfall: Er hält die Tesla-Aktien auch nach dem jüngsten Rückgang im Vergleich zu den schwachen Gewinnzahlen von Tesla immer noch für überbewertet. Wells Fargo gibt die Zielgrösse noch bei 125 Dollar an. Das würde einem erneuten Kurssturz von mehr als 20 Prozent entsprechen – und läge nicht mehr weit vom historischen Tiefstand der Tesla-Aktie entfernt.
Und Elon Musk? Hat sich noch nicht zum jüngsten Kurszerfall diese Woche geäussert. Dass es dem Grossmaul vor Schreck über den Kurszerfall die Sprache verschlagen hat, ist jedoch kaum anzunehmen. Viel eher dürfte er sich mit Tweets über den Aktienkurs von Tesla aus Furcht vor den US-Börsenaufsehern zurückhalten. Er stand bereits einmal wegen Marktmanipulation im Zusammenhang mit umstrittenen Tesla-Tweets vor Gericht.