Auf einen Blick
- UBS und Schweizer Industrie im Konflikt nach CS-Übernahme
- Swissmem beklagt Verschlechterung der Konditionen und Servicequalität bei 23 Prozent der Unternehmen
- UBS hat in einzelnen Sparten fast 40 Prozent Firmenkundenanteil laut Wettbewerbskommission
Die Gefühle des Schweizer Werkplatzes für die UBS flauen ab: Eineinhalb Jahre nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS heben die Industriefirmen den Finger. Sie werfen der Grossbank Machtmissbrauch und schlechtere Kreditbedingungen vor. Der Industrieverband Swissmem spricht in der «NZZ am Sonntag» sogar von Wortbruch seitens der UBS.
Laut einer Umfrage von Swissmem beklagen 23 Prozent der befragten Unternehmen eine Verschlechterung der Konditionen oder der Servicequalität seit der Übernahme. Swissmem-Präsident Martin Hirzel zeigt sich enttäuscht: «Wenn fast ein Viertel der Unternehmen nicht zufrieden ist, muss das für die UBS ein Alarmsignal sein.» Die Bank habe immer beteuert, ein verlässlicher Partner für die Industrie sein zu wollen – die Umfrageergebnisse zeichnen nun ein anderes Bild.
Lage spitzt sich zu
Besonders betroffen sind Firmen bei Neuverhandlungen von Hypothekar- und Betriebskrediten. Aber auch bei Exportfinanzierungen, im Zahlungsverkehr und bei Kapitalmarkttransaktionen melden Unternehmen schlechtere Bedingungen. Die UBS begründet die Anpassungen mit den massiven Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld. Doch nur in 14 Prozent der Fälle führten Gespräche mit der Bank zu einer für die Kunden zufriedenstellenden Lösung.
Durch die CS-Übernahme hat die UBS laut Wettbewerbskommission in einzelnen Sparten eine marktbeherrschende Stellung mit einem Firmenkundenanteil von fast 40 Prozent. Ein Wechsel zu einer anderen Bank ist für viele Unternehmen keine Option. Auch der Preisüberwacher Stefan Meierhans ist Anfang Juli aktiv geworden und untersucht, ob die UBS ihre Marktmacht missbraucht.
Swissmem-Präsident Hirzel fordert in der «NZZ am Sonntag» von der Grossbank, ihrer Verantwortung für den Werkplatz Schweiz gerecht zu werden: «Die Schweizer Industrie hat ihre Hausaufgaben gemacht, derzeit geht sie aber konjunkturbedingt durch eine Delle. Wenn sich nun die Finanzierungsbedingungen verändern, ist das alles andere als förderlich.»
Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.
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