Zurich hat 2017 einen Gewinn von 3,0 Milliarden Dollar geschrieben. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 6 Prozent. Das operative Ergebnis (BOP) brach sogar um 15 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar ein.
Die Gründe dafür sind bereits seit längerem bekannt. So hat im ersten Quartal eine neue Steuerregelung in Grossbritannien den Betriebsgewinn mit 115 Millionen Dollar belastet. Im dritten Quartal trieben die Hurrikane Harvey, Irma und Maria die Schadenkosten um 700 Millionen Dollar in die Höhe. Schliesslich drückten auch die Restrukturierungsmassnahmen mit Kosten von insgesamt 143 Millionen Dollar auf das Ergebnis.
Um diese Sonderfaktoren bereinigt erhöhte sich das operative Ergebnis um 6 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar, wie der Versicherer am Donnerstag mitteilte.
Markant weniger Gewinn geschrieben hat vor allem die Schaden- und Unfallversicherung. In diesem Bereich konnte Zurich mit 33 Milliarden Dollar die Prämieneinahmen zwar konstant halten. Aufgrund der höheren Schadensbelastung reduzierte sich jedoch der Betriebsgewinn um 37 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar.
Das in diesem Geschäft wichtige Verhältnis zwischen Schadenkosten und Prämieneinnahmen (Combined Ratio) verschlechterte sich um 2,8 Prozentpunkte auf 100,9 Prozent. Dieser Wert über 100 Prozent zeigt an, dass Zurich 2017 mehr Geld zur Deckung von Schäden ausgeben musste, als sie in diesem Geschäft mit Prämien eingenommen hat.
Im Lebensversicherungs-Geschäft dagegen konnte der Versicherer sowohl die Prämieneinnahmen als auch den Betriebsgewinn steigern. Sie erhöhten sich um 13 Prozent auf 33,2 Milliarden Dollar respektive um 11 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Grund für diesen Höhenflug ist gemäss Mitteilung eine Kombination aus Kostensenkungen, einer günstigeren Schadensentwicklung, wachsendem Geschäftsvolumen in Japan, Australien Malaysia und Lateinamerika sowie Effekten einer Akquisition in Asien.
Im Verwaltungsgeschäft für den US-Versicherer Farmers steigerte Zurich zwar die Einnahmen um 1 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn dieser Sparte reduzierte sich dagegen um 2 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. Der Grund für diesen Rückgang liegt jedoch nicht im vergangenen Geschäftsjahr sondern im Jahr davor. 2016 hatte Zurich in diesem Geschäftsfeld einen ausserordentlichen Gewinn verbuchen können.
Mit diesen Geschäftszahlen sieht sich das Management auf Kurs. «Das Erreichte gibt uns Zuversicht, unsere Ziele für 2017 bis 2019 zu erreichen», lässt sich Zurich-Chef Mario Greco in der Mitteilung zitieren. So sei das Unternehmen auf gutem Wege, das Kostensparziel von 1,5 Milliarden Dollar bis Ende 2019 zu erreichen.
Auch der erreichte Mittelzufluss von 3,7 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr entspreche der Vorgabe, im Zeitraum von 2017 bis 2019 einen Zufluss von 9,5 Milliarden Dollar zu erreichen. Schliesslich habe Zurich 2017 auch bei der Eigenkapitalrendite das angestrebte Ziel von mehr als 12 Prozent erreicht.
Aus diesem Grund schlägt die Gruppe für das vergangene Geschäftsjahr eine Erhöhung der Dividende um 6 Prozent auf 18 Franken pro Aktie vor. Für die Aktionäre ebenfalls eine gute Nachricht ist, dass Zurich ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von rund einer Milliarde Dollar starten will.
Mit dieser Aktion will der Versicherer der Wertminderung der bestehenden Aktien entgegenwirken, die durch die Ausgabe neuer Aktien im Zusammenhang mit Boni-Programmen für das Zurich-Kader entstanden sind. Künftig soll das nicht mehr vorkommen. Zurich beabsichtige laut Mitteilung von jetzt an, für Vergütungspläne Aktien am Markt zu kaufen, statt neue Aktien auszugeben.
Diese Ankündigungen zeigten an der Börse Wirkung. Der Kurs der Zurich-Aktie stieg bis 12.00 Uhr um 2,3 Prozent. Damit waren Zurich und der Rückversicherer Swiss Re die zwei einzigen Unternehmen im Schweizer Leitindex SMI, die am Donnerstagmorgen Kursgewinne verbuchen konnten. (SDA)