Angestellte in der Schweiz sind immer unzufriedener mit ihren Chefs. Jeder Dritte würde seinen Arbeitgeber aktuell nicht weiterempfehlen. Das zeigt der Führungskräfte-Report 2017 von Kununu – eine im deutschprachigen Raum führende Internetplattform, auf der Arbeitnehmer anonym ihre Unternehmen bewerten können. Der Report fusst auf 25'000 Bewertungen.
Diese wurden in unterschiedlichen Kategorien abgegeben. Etwa wurde etwa abgefragt, ob Chefs realistische Ziele setzten, ob sie die Mitarbeiter in Entscheidungen einbezögen und wie sich die Vorgesetzten in Konfliktfällen verhalten.
Noch häufig von oben nach unten durchregiert
Die Auswertung zeigt: In Schweizer Unternehmen wird noch häufig von oben nach unten durchregiert. Die Vorgaben seien hierarchisch, Kontrollen strikt. Dabei wünschen sich die Angestellten mehr Mitbestimmung.
«Die Anforderungen der Mitarbeiter haben sich in den letzten Jahren verändert. Das bedeutet, dass sich auch die Führungsmodelle entsprechend ändern müsse», so Johannes Prüller, Head of Global Communications & Insights von kununu. Es gehe um Zielerreichung und Vertrauen anstelle von Präsenzdenken und Arbeitskontrolle. Dies bedeute mehr Freiheit in der Arbeit.
IT und Beratung schneiden am besten ab
Am schlechtesten schneiden die Chefs der Kunst-, Unterhaltungs- und Kulturwelt im Report ab. Auf einer Skala von 1 bis 5 erreichten sie lediglich 2.84 Punkte. Auf dem vorletzten Platz liegen Vorgesetzte in der Verwaltung und im Brürowesen mit 2.91 Punkten. Die Textilbranche schafft es mit 2.92 auch nicht über die Drei-Punkte-Hürde.
Am zufriedensten mit ihren Chefs sind Mitarbeiter aus den Branchen Rechtsberatung mit 4.03 von 5 möglichen Punkten. IT und Beratung liegen auf den Plätzen zwei und drei. (grv)