Autos werden immer effizienter. Laut dem Bundesamt für Energie ist der CO2-Ausstoss der neu zugelassenen PKW in den letzten zehn Jahren von 187 Gramm pro Kilometer auf 134 Gramm gesunken. Eine gute Nachricht, theoretisch.
Das Problem: Es sind Laborwerte. In der Praxis ist das Bild düsterer. «Auf der Strasse stossen die Autos rund 40 Prozent mehr CO2 als auf dem Prüfstand aus», sagt Evi Allemann, Präsidentin des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS).
Ärger beim Tanken
Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch fürs Portemonnaie. Je höher der CO2-Ausstoss, desto höher der Verbrauch.
Pikant: Laut dem ICCT, der Organisation, die den VW-Abgasskandal aufgedeckt hat, lag die Abweichung vor 16 Jahren noch bei neun Prozent. Wie kommt das?
Das Gesetz verlangt immer sparsamere Autos. So dürfen seit Ende 2015 neu zugelassene Autos im Schnitt nur noch 130 Gramm CO2 ausstossen. In vier Jahren soll die Grenze gar bei 95 Gramm liegen. Liegt der Ausstoss höher, so muss der Importeur eine Strafe zahlen.
Um die Emissionsrichtlinien einzuhalten, greifen die Autobauer zu Tricks. «Besonders häufig wird das Fahrzeuggewicht optimiert», sagt Allemann. Zudem werden während der Labortests Klimaanlage und Licht ausgeschaltet und Reifen mit geringem Rollwiderstand eingesetzt. Das ist vollkommen legal.
Neues Testverfahren
Immerhin: Diesen Herbst wird ein neues Testverfahren eingeführt – das verspricht realitätsnähere Verbrauchswerte. «Das ist dringend nötig, damit die Klimaziele von Paris nicht in weite Ferne rücken», so Allemann.
Wer einen sparsamen Neuwagen sucht, findet den auf der soeben aktualisierten Auto-Umweltliste des VCS. Die Fahrzeuge sind nach Klasse aufgeteilt. Besonders gut schneiden Autos mit kleinen Benzinmotoren, Elektro- und Hybridfahrzeuge ab.