Die Post hat den Stopp- Werbung-Klebern den Krieg erklärt. Wie BLICK gestern berichtete, fordert sie die Pöstler auf, Kunden zum Abkratzen der Sticker zu bewegen – und verblichene Kleber einfach zu ignorieren. Die Rechnung ist simpel: Mehr Werbung – mehr Einnahmen.
Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Zudem hat die Post ein noch grösseres Problem. Neuere Briefkästen sind schon ab Fabrik mit einem «Bitte keine Werbung»-Schild ausgestattet. Wer auf kiloweise Prospekte verzichten will, kann dies dem Briefträger also auch ohne Kleber mitteilen. Und die Schilder verbleichen erst noch nicht. Sie lassen sich vom Wohnungs- oder Hausbesitzer aber mit Hilfe eines Schraubenziehers verschieben oder umdrehen. Die Rückseite ist blank.
Die Ernst Schweizer AG aus Hedingen ZH stellt solche Briefkästen her. «Mittlerweile verkaufen wir mehr Briefkästen mit integriertem Stopp-Werbung-Schild als ohne», sagt Sprecher Guido Müller. Vor allem grosse Liegenschaftsverwaltungen setzen darauf. Aus ästhetischen Gründen. «So verhindern wir eine Kleber-Wirtschaft», sagt Bruno Kryenbühl (63) von der Liegenschaftsverwalterin Hammer Retex Cham und Zürich.
Doch warum setzt die Post ihre Pöstler unter Druck, statt bei den Verwaltungen anzuklopfen? So könnte sie auf einen Schlag mehrere Tausend Briefkästen von Schildern befreien. «Mit Verwaltungen zu verhandeln, macht keinen Sinn», sagt Post-Medienchef Oliver Flüeler. «Wir möchten wissen, was der Mieter will.» Das heisst aber auch: Für die Briefträger ändert sich nichts. Sie müssen dafür sorgen, dass die Kleber verschwinden und die Schilder umgedreht werden.
Immerhin: die Post behandle alle Kunden gleich, sagt Flüeler. Egal, ob sie einen Briefkasten mit Metallschild oder mit Kleber haben.
Zürich – «Werbung OK!» Sticker mit diesem Aufdruck verschickte die Post im Sommer an 400'000 Haushalte in der Schweiz. Die Stiftung für Konsumentenschutz konterte und offerierte den Einsendern der Post-Sticker gratis Stopp-Kleber. «500 Haushalte machten davon Gebrauch», heisst es. Aber auch ohne Originalkleber kann man sich gegen unadressierte Werbung schützen. Man muss es nur klar am Briefkasten deklarieren.
Zürich – «Werbung OK!» Sticker mit diesem Aufdruck verschickte die Post im Sommer an 400'000 Haushalte in der Schweiz. Die Stiftung für Konsumentenschutz konterte und offerierte den Einsendern der Post-Sticker gratis Stopp-Kleber. «500 Haushalte machten davon Gebrauch», heisst es. Aber auch ohne Originalkleber kann man sich gegen unadressierte Werbung schützen. Man muss es nur klar am Briefkasten deklarieren.