Zahlreiche Schaulustige beobachteten am Montag in der nordwestfranzösischen Hafenstadt Brest die Ankunft des Dreimasters, der vor dem Anlegen noch 18 Kanonenschüsse abgab. Die «Hermione» war am 18. April an der französischen Westküste in See gestochen und hatte Anfang Juni nach einer 6000 Kilometer langen Reise Yorktown im US-Bundesstaat Virginia erreicht.
In Yorktown hatten die amerikanischen Revolutionstruppen unter George Washington mit Hilfe der von La Fayette begleiteten französischen Soldaten dem britischen Kolonialheer im Jahr 1781 im Unabhängigkeitskrieg eine entscheidende Niederlage zugefügt. Vor zwanzig Jahren entschloss sich eine Gruppe von Geschichts- und Segelenthusiasten, die mehr als 65 Meter lange Fregatte nachzubauen.
Hunderte Experten aus der ganzen Welt halfen beim Bau, bei dem nur Techniken aus dem 18. Jahrhundert erlaubt waren und der 17 Jahre dauerte.
Als Symbol der Freundschaft zwischen Frankreich und den USA nahm die «Hermione» am 4. Juli in New York an einer Schiffsparade anlässlich des US-Nationalfeiertags teil.
Bei der Rückfahrt sorgte ein angekündigter Orkan für Angstschweiss bei der Besatzung. Letztlich mussten die Segler nur einen Sturm überstehen, der aber immerhin zu sieben Meter hohen Wellen führte und dem mehr als 1200 Tonnen schweren Dreimaster eine Höchstgeschwindigkeit von 13,3 Knoten (24,6 Stundenkilometern) bescherte.