Wenn Militärmusiken zur Nationalhymne ansetzen, kommt der Schweizerspalm aus dem Ausland. Denn bei der Neubeschaffung von Blasinstrumenten für das Schweizer Militärspiel werden seit Jahren keine inländischen Instrumentenbauer berücksichtigt
Nicht etwa, weil es den einheimischen Instrumenten an Qualität mangeln würde. Der Grund für die «Ausländervorrang» ist vielmehr der Preis: Schweizer Trompeten sind bis zu 15 Prozent teurer als etwa amerikanische Instrumente.
Damit sind die hiesigen Anbieter aus dem Rennen, denn laut Gesetz muss die wirtschaftlich günstigste Option gewählt werden.
Trompeten als sicherheitspolitisches Thema
Dieser Missklang beschäftigt nun auch das Parlament in Bern. Der St. Galler CVP-Nationalrat Jakob Büchler hat den Instrumenten-Import in der Sicherheitspolitischen Kommission thematisiert – und «volle Unterstützung von seinen Kommissionskollegen erhalten, wie er gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» sagte. «Viele wussten gar nicht, dass in dieser Beziehung ein Missstand herrscht.»
Büchler hat wegen der Benachteiligung der Schweizer Trompeten auch Armasuisse angefragt, die zuständige Rüstungsbeschafferin des Bundes. Die Antwort habe ihn nicht befriedigt: «Ich werde dieser Sache in der nächsten Sitzung Anfang November nochmals nachgehen.»
Pro Jahr 200 Instrumente
Die Instrumentenbauer dürfte das freuen, denn der Auftrag ist nicht ohne: Pro Jahr benötigt das Schweizer Militär rund 200 neue Instrumente – weil so viele neue Rekruten für das Militärspiel ausgehoben werden. (sf)