«Scharfer Maxx» für die Amis
Schweizer wollen mit Bio-Käse den US-Markt aufmischen

Milchverarbeiter wollen Bio-Käse in die USA verkaufen. Dieser muss aber spezielle Anforderungen erfüllen, damit er zum Verkaufsschlager wird.
Publiziert: 13.04.2016 um 16:55 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:25 Uhr
Bastian Heiniger

Bio-Bauern wittern ihre Chance: Dank einem Abkommen mit den USA, das 2015 in Kraft getreten ist, können Bio-Produkte einfacher exportiert werden. Mehrere Schweizer Milchverarbeiter machen sich nun fit für den US-Markt.

Mitmischen will auch Emmi, der grösste Milchverarbeiter der Schweiz. Das hat der «Schweizer Bauer» von Landwirten erfahren, die angeschrieben und zu Informationsveranstaltungen eingeladen worden sind.

Emmi will aber noch nicht viel verraten. Noch sei das Projekt zu wenig weit fortgeschritten, nimmt Sprecherin Sibylle Umiker zum Bericht Stellung. Doch eines sei bereits klar: «Wir werden uns auf Käse fokussieren.»

Dieser Käse ist einer der ersten

Mehr erfährt man hingegen beim Biomilchpool – er vertritt 550 Bauern und kann als erstes liefern. «Wir sehen den Export von Bio-Käse als gute, weitere Absatzmöglichkeit», sagt Geschäftsführer Cemil Klein (46) zu BLICK.

«Wir haben eine Liste erstellt mit 30 Milch-Produzenten, die die hohen Ansprüche erfüllen.» Starten wird Biomilchpool vorerst mit sieben Bauern. Läuft der Schweizer Bio-Käse gut in den USA, werden sie nach und nach neue Hersteller dazu nehmen.

Der «Scharfe Maxx» soll als einer der ersten Bio-Käse in die USA exportiert werden.
Foto: Zvg

Mit im Boot ist etwa die Käserei Studer aus Amriswil TG, die zur Emmi-Gruppe gehört. Sie produziert unter anderem den bekannten Käse «Der scharfe Maxx» – einer der ersten Sorten, die exportiert werden sollen.

Kein Antibiotika erlaubt

Für den US-Export muss der Käse aber hohe Anforderungen erfüllen: Eine Kuh darf mindestens zwölf Monate keine Antibiotika erhalten haben, sagt Lukas Inderfurth (54) von Bio Suisse auf Anfrage. Erlaubt sind nur homöopathische Mittel. «Ein Bauer muss seine Kühe genau kennen – und in der Anwendung alternativer Tierarznei grosse Erfahrung haben.» 

Die Mühen können sich lohnen. Wie hoch der Preis für diese Bio-Milch sein wird, kann Klein zwar nicht pauschal sagen. Angestrebt werde aber einen Zuschlag von 20 Rappen auf den bisherigen Milchpreis.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.