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Vom Zug direkt auf den E-Scooter
Bahn will Trotti-Anbieter in SBB-App einbinden

Bis zur Haustür brachten die SBB ihre Kunden bisher noch nicht. Das ist seit heute anders, zusammen mit dem E-Trotti-Anbieter Circ starten die SBB einen Pilotversuch. Beim Hauptbahnhof Zürich gibt es E-Trotti, mit denen Bahnkunden vom Bahnhof zur Haustür rollen können.
Publiziert: 04.06.2019 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2019 um 13:50 Uhr
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Hier standen bis vor kurzem Autos. Nun warten die E-Trottinetts von Circ am Hauptbahnhof Zürich auf SBB-Kunden.
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Christian Kolbe

Statt ins überfüllte Tram aufs schicke E-Trottinett steigen und entspannt bis vor die Haustür rollen: Das ist jetzt ab dem Hauptbahnhof Zürich möglich. Die SBB haben extra einen der raren Auto-Parkplätze auf der Seite des Landesmuseums geräumt, damit dort die E-Trotti parken können.

Um den Kunden eine Tür-zu-Tür-Verbindung anzubieten, sind die SBB eine Partnerschaft mit Circ eingegangen. Circ, das ist ein europäischer Mikromobilitätsanbieter mit Sitz in Berlin. Das Start-up Circ hiess bis vor kurzem Flash, nun soll der neue Name auf die sich drehenden Räder der eigens entwickelten E-Trotti aufmerksam machen. 

Angebot in SwissPass einbinden

Das Ziel von SBB und Circ ist eine nahtlose Mobilität, die den Kunden eine Tür-zu-Tür-Verbindung aus einer Hand anbietet. «Durch die physische und digitale Integration von zusätzlichen Mobilitätslösungen bieten wir unseren Kunden attraktive Angebote für die erste und letzte Meile», erklärt Björn Bender, bei den SBB zuständig für neue Mobilitätsdienstleistungen.

Bald sollen die E-Trottis in den SwissPass eingebunden sein. Damit soll es in naher Zukunft möglich sein, die Scooter über die Schweizer Mobilitäts-App freizuschalten und zu bezahlen. 

Ausbau der Partnerschaft denkbar

Die Partnerschaft von SBB und Circ in Zürich ist ein Pilotversuch. Diese Zusammenarbeit soll auf weitere Städte ausgedehnt werden, spruchreif sei aber noch nichts, heisst es auf Anfrage bei Circ. Doch Torke Barkholtz, Geschäftsführer von Circ Schweiz und einer der Mitbegründer des Start-ups sagt: «Es ist zentral für uns, dass wir mit den Städten und führenden ÖV-Anbietern wie den SBB zusammenarbeiten, um eine sichere, saubere und besser vernetzte Mobilität zu gewährleisten.»

Neben Zürich gibt es die schwarz-orangen E-Trotti in Basel, Zug und neuerdings auch in Winterthur. Insgesamt ist Circ in 21 Städten und sieben Ländern präsent. Ab 5. Juni kommt noch Deutschland dazu. Dort hatte der deutsche Bundesrat erst Mitte Mai grünes Licht für die E-Trotti gegeben.

E-Trotti – so funktionierts

Um ein E-Trotti zu benutzen, braucht es ein Smartphone und die App des Anbieters. Bei der US-Firma Bird muss man zusätzlich den Fahrausweis scannen. Das verlangt das Schweizer Gesetz aber eigentlich nicht. Die Betreiber verlangen zwei Arten von Gebühren: einen Franken zum Entriegeln des 
Gefährts und 25 bis 30 Rappen pro Fahrminute. 20 Stundenkilometer sind die Höchstgeschwindigkeit. Die Trottis sind so programmiert, dass sie in definierten Zonen – etwa an Bahnhöfen – nicht parkiert 
werden können.

Um ein E-Trotti zu benutzen, braucht es ein Smartphone und die App des Anbieters. Bei der US-Firma Bird muss man zusätzlich den Fahrausweis scannen. Das verlangt das Schweizer Gesetz aber eigentlich nicht. Die Betreiber verlangen zwei Arten von Gebühren: einen Franken zum Entriegeln des 
Gefährts und 25 bis 30 Rappen pro Fahrminute. 20 Stundenkilometer sind die Höchstgeschwindigkeit. Die Trottis sind so programmiert, dass sie in definierten Zonen – etwa an Bahnhöfen – nicht parkiert 
werden können.

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