SBB in der Kritik
Das sind Ihre Baustellen, Herr Meyer

SBB-Chef Andreas Meyer hat mit unzähligen Baustellen zu kämpfen: 10 von 15 Zielvorgaben des Bundes haben die Bahnen verfehlt, der Swiss Pass kommt nicht aus der Kritik und für den Unterhalt verlangen sie zu viel Geld.
Publiziert: 17.08.2015 um 08:54 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 08:21 Uhr
Von Philipp Albrecht

Dunkle Wolken über dem neuen SBB-Hauptsitz in Bern-Wankdorf. Ohne Unterlass hagelt es Kritik auf die Bahn und ihren Chef Andreas Meyer (54). Seit gestern ist die Leidensgeschichte um ein Kapitel reicher. Zu viele Streckenunterbrüche und Gleisfehler, zu hohe Unterhaltskosten und ein zu ineffizienter Betrieb. Das kritisiert laut «NZZ am Sonntag» der Bundesrat als Eigner der SBB. 10 von 15 Zielen des Bundes wurden verfehlt!

Hinzu kommt die nicht abreissende Kritik am Swiss Pass. Anstatt auf Smartphones zu setzen, führten die SBB überhastet eine teure Abokarte ein. Zuletzt meldete sich Peter Moor vomEisenbahnerverband SEV zu Wort. Die Karte sei «eigentlich eine Aufforderung zum Schwarzfahren», sagte er letzte Woche zu «10 vor 10». Denn die Kontrolleure bräuchten damit bis zu viermal länger. «Das heisst, dass sie auf keinen Fall durch den ganzen Zug kommen.»

Konsumentenschützerin Sara Stalder kritisiert in der Sendung, das Unternehmen habe ausserdem bei der Beschaffung der Kontrollgeräte Geld aus dem Fenster geworfen.

Offenbar verlangt Meyer beim Bund auch noch zu viel Geld für den Unterhalt des Bahnnetzes. Die Rede ist von 8,7 Milliarden Franken bis im Jahr 2020. Abgemacht waren 40 Prozent weniger. Die SBB hätten «ein Kosten- und einUmsetzungsproblem», stöhnte Peter Füglistaler, Chef des Bundesamtes für Verkehr, Ende Mai in der Zeitung «Le Temps».

Jetzt müssen die SBB sparen. Das geht laut «Schweiz am Sonntag» nicht ohne die Hilfe eines «grossen internationalen Beratungsunternehmens». Es scheint, als sei bei der Staatsbahn sogar das Sparen teuer.

Das kann der Swiss Pass

Bern – Wer ab Samstag ein SBB-Abo kauft oder verlängert, erhält automatisch den Swiss Pass. Geht es nach den SBB, wird die rote Karte eine Art Eintrittskarte für die halbe Schweiz. Mit im Boot sind bereits 18 Skigebiete, darunter grosse wie die Jungfrau Ski Region, Arosa Lenzerheide, Matterhorn oder Saas Fee. Wenn sie im Winter die Pisten freigeben, kann man sich die Tageskarten auf den Swiss Pass laden. Der funktioniert dann genauso wie die herkömmlichen Ski-Magnetkarten. Mit weiteren Skigebieten und Partnern stehen die SBB in Kontakt. Bald würden neue Kooperationen vermeldet, verspricht Mediensprecher Christian Ginsig. Von Anfang an integriert sind auch die Mobilitäts-Partner der SBB. Kunden der Carsharing-Genossenschaft Mobility können ab Samstag gemietete Autos mit der roten Karte aufschliessen, wenn sie sich registrieren. Ebenso lassen sich beim Bikesharing-Unternehmen Publibike Velos mit dem Swiss Pass mieten. Die ­vielseitige Nutzung ruft ­Datenschützer auf den Plan. Sie argumentieren, dass sich der Swiss Pass als Überwachungs­instrument missbrauchen lasse. Die SBB wiederum versprechen, keine Aufzeichnungen zu machen und keine sensiblen Daten zu speichern.

Bern – Wer ab Samstag ein SBB-Abo kauft oder verlängert, erhält automatisch den Swiss Pass. Geht es nach den SBB, wird die rote Karte eine Art Eintrittskarte für die halbe Schweiz. Mit im Boot sind bereits 18 Skigebiete, darunter grosse wie die Jungfrau Ski Region, Arosa Lenzerheide, Matterhorn oder Saas Fee. Wenn sie im Winter die Pisten freigeben, kann man sich die Tageskarten auf den Swiss Pass laden. Der funktioniert dann genauso wie die herkömmlichen Ski-Magnetkarten. Mit weiteren Skigebieten und Partnern stehen die SBB in Kontakt. Bald würden neue Kooperationen vermeldet, verspricht Mediensprecher Christian Ginsig. Von Anfang an integriert sind auch die Mobilitäts-Partner der SBB. Kunden der Carsharing-Genossenschaft Mobility können ab Samstag gemietete Autos mit der roten Karte aufschliessen, wenn sie sich registrieren. Ebenso lassen sich beim Bikesharing-Unternehmen Publibike Velos mit dem Swiss Pass mieten. Die ­vielseitige Nutzung ruft ­Datenschützer auf den Plan. Sie argumentieren, dass sich der Swiss Pass als Überwachungs­instrument missbrauchen lasse. Die SBB wiederum versprechen, keine Aufzeichnungen zu machen und keine sensiblen Daten zu speichern.

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