So einfach wie es tönt, ist es auch: «Easy Ride» ist eine coole Sache. Einfach in Tram, Zug oder Bus einsteigen und in der SBB-App den Button nach rechts schieben – oder swipen wie es auf Neudeutsch heisst. Schon ist der Fahrgast im Besitz eines gültigen Tickets. Was er dafür bezahlt, sollte er spätestens am Ende des Tages wissen.
Denn «Easy Ride» zählt nicht nur die einzelnen Fahrten zusammen, sondern berechnet die bestmögliche Tarifkombination. Und das geht erst am Ende eines Bahntages.
Denn möglicherweise hat der Fahrgast an einem Tag so häufig den ÖV benutzt, dass eine Tageskarte die günstigste Variante ist. All das kann der jüngste Zusatzservice in der SBB-App. Seit diesem Montag steht «Easy Ride» allen Personen zur Verfügung, die das Software-Update der App gemacht haben.
Probleme mit der Abrechnung
Allerdings klappte es diese Woche nicht immer mit der Abrechnung. So dauerte es teilweise länger als die versprochenen zwei Tage, bis die Abrechnung beim Kunden per Mail eintraf oder von der Kreditkarte abgebucht wurde. Das löste bei Kunden Verunsicherung aus.
Dieses Problem bestätigt die SBB gegenüber BLICK: «Die erwähnte Verzögerung ist auf kurzfristige Systemprobleme der Abrechnungsplattform der gesamten Branche zurückzuführen.» Dieses Problem habe nicht im Zusammenhang mit «Easy Ride» gestanden und sei mittlerweile behoben, schreiben die SBB weiter.
Sparbillette gibts bei «Easy Ride» nicht
Abgesehen von den Abrechnungsproblemen läuft die Einführung von «Easy Ride» reibungslos: Seit der Einführung hätten sich bereits 100'000 Personen neu registriert und rund 75'000 Fahrten über die neue Funktion gelöst.
Die häufigste Anfrage beim Kundendienst drehte sich um Sparbillette. Diese bleiben aber an einen bestimmten Zug gebunden und müssen bis spätestens eine Stunde vor der Abfahrt des betreffenden Zuges gebucht sein.
Anders mit «Easy Ride»: Die Reise kann selbst noch wenige Sekunden vor Abfahrt des Zuges ausgelöst werden. Und sollte jemand vergessen, nach Ende der Reise den Button wieder nach rechts zu schieben, dann wird er von der App daran erinnert.
Denn die Anwendung orientiert sich an den Bewegungsdaten des Nutzers. Die sind anders für einen Fussgänger als für einen Trampassagier. «Easy Ride» kann sogar unterscheiden, ob eine Person im Auto oder im Bus fährt. Denn die Bewegungsdaten werden auch mit dem Haltestellennetz abgeglichen, versichert die Bahn.