Jetzt spricht Orascom-Hauptaktionär Samih Sawiris (63) erstmals zum Tod seines Vertrauten Khaled Bichara (†48). Der Top-Manager und Orascom-CEO war in der vergangenen Woche bei einem Autounfall in der ägyptischen Hauptstadt ums Leben gekommen. Offenbar wurde er von einem LKW gerammt (BLICK berichtete).
«Wir sind zutiefst betrübt über diesen tragischen Verlust», schreibt Sawiris in einer Mitteilung. «Seine Energie, sein Antrieb und seine Führungsqualitäten werden schmerzlich vermisst werden.»
Khaled sei eine innovative Führungspersönlichkeit gewesen. Er habe insbesondere die Kernwerte des Unternehmens «mit echter Leidenschaft für unsere Mitarbeiter und einem aussergewöhnlichen Engagement für die Gruppe» gelebt.
Sawiris übernimmt ad interim
Der Konzern gab heute eine Übergangslösung im Management bekannt. So übernimmt VR-Präsident und Hauptaktionär Samih Sawiris als Executive Chairman vorübergehend die Leitung des Unternehmens. «Ungeachtet dieses Verlusts sind der Verwaltungsrat und ich überzeugt, dass das Momentum, das Khaled mitgeschaffen hat, nicht verloren gehen wird», sagt Sawiris in Richtung seiner Aktionäre.
Unterstützt werde Sawiris durch ein Interimkomitee, das aus Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung besteht. Dem unterstützenden Komitee gehören die Verwaltungsräte Naguib Sawiris und Jürgen Fischer sowie Finanzchef Ashraf Nessim und Geschäftsleitungsmitglied Abdelhamid Abouyoussef an.
«Hingebungsvoller Vater und ein guter Freund»
Ashraf Nessim: «Wir sind alle sehr betrübt über den plötzlichen und tragischen Verlust von Khaled. Er war ein brillanter und allseits geschätzter Vorgesetzter, ein hingebungsvoller Vater und ein guter Freund. Wir sprechen seiner Frau und seinen beiden Söhnen unser tiefstes Mitgefühl aus. Möge seine Seele in Frieden ruhen.»
Der verunfallte Bichara war seit 2016 an der Spitze des von Samih Sawiris kontrollierten Orascom-Konzerns. Zu diesem gehört auch das Projekt in Andermatt UR. Bichara sass im Verwaltungsrat der Firma, die den Ausbau des Orts verantwortet. Zusammen mit Ski-Legende Bernhard Russi (71) und weiteren Personen.
Manager Bichara gehörte zum engsten Kreis der Sawiris-Familie, die mit über 10 Milliarden Franken Vermögen zu den reichsten Familien Afrikas zählt. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. (uro/ise)