Sandra Kugelmeier ist Unternehmerin und Mami
«Für die Karriere ist die Partnerwahl wichtig»

Als Sandra Kugelmeier 2014 mit ihrem Mann ihr Unternehmen gründete, war sie gerade schwanger mit Zwillingen. Wie schafft sie es, erfolgreich Mutter und Top-Managerin zu sein – und dabei Frauen zu fördern, damit in ihrer Firma kein Gender Gap entsteht?
Publiziert: 19.12.2018 um 15:10 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2018 um 16:10 Uhr
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Sandra Kugelmeier: «Wir haben in unserem Unternehmen ein ausgeglichenes Geschlechter-Verhältnis.»
Foto: Jessica Keller
Katia Murmann
Katia MurmannChefredaktorin BLICK Digital

«Ich wusste von Anfang an: Ich will nicht nur Mami und Ehefrau sein, sondern auch weiter arbeiten. Mit der Firma ging es auch gar nicht anders. Auch wenn es oft alles andere als einfach ist. Aber es lohnt sich.

Am meisten Mühe habe ich mit traditionellen Denkmustern und dem Unverständnis der Aussenwelt. Noch immer meinen viele Leute: Man kann keine Firma führen, wenn man nicht ständig anwesend ist. Und um es gut zu machen, müsse man von mindestens 8 bis 18 Uhr durchgängig im Büro sein. Dabei ist der Schlüssel meiner Meinung nach: Vertrauen in die Fähigkeit meiner Mitarbeiter! Und ein gutes Zeit-Management mit Hilfe der modernen Hilfsmittel wie Video Meetings etc. Ich bin zwar viel unterwegs, arbeite auch von daheim. Aber mein Team weiss: Ich bin jederzeit erreichbar – egal, ob wir im gleichen Raum sind oder nicht.

Die Partnerwahl ist wichtig

Oft höre ich auch das Vorurteil: Du siehst deine Kinder ja sehr wenig. Dabei stimmt das gar nicht. Woher wollen die Leute das von aussen wissen? Ich widme ihnen meine vollste Aufmerksamkeit in meiner verfügbaren Zeit. Und wo ich an Grenzen stosse, gibt es ja auch noch meinen Mann. Überhaupt die Partnerwahl: Ich glaube, sie ist wahnsinnig wichtig, wenn man als Frau Kinder und Karriere haben will. Ich wüsste nicht, wie ich das alles ohne meinen Partner schaffen würde. Für uns war von Anfang an klar, dass jeder seinen Teil leisten wird. Und das klappt – den überwiegenden Teil der Zeit – gut. Glücklicherweise kann ich auch auf den Rückhalt der Grosseltern sowie unserer Teilzeit-Nanny zählen.

Natürlich, manchmal komme ich an ein Limit mit der gesamten Verantwortung und Belastung. Und ab und zu plagen mich Schuldgefühle. Aber gute Freundinnen und mein Mann holen mich dann wieder runter und beruhigen mich, dass alles okay ist.

Frauen müssen zusammenstehen

Als Arbeitgeberin versuche ich natürlich, Frauen zu fördern. Vor allem aber unterstützen wir Eltern. Besonders wenn es darum geht, Kinder und Karriere zu vereinbaren. Ich plane etwa zusammen mit meinen Mitarbeitern, wie es nach der Geburt weitergeht. Für mich ist klar, dass eine Frau, die gerade Mutter geworden ist, nicht die ganze Zeit da sein wird. Sie kann aber auf meinen uneingeschränkten Rückhalt zählen. Für mich ist es egal, wann und wo sie arbeitet. Hauptsache, die Arbeit wird gut erledigt. Im Gegenzug werde ich und die Firma mit loyalen und motivierten Mitarbeitern belohnt. Wir haben in unserem Unternehmen, und da bin ich natürlich besonders stolz, ein ausgeglichenes Geschlechter-Verhältnis.

Ich bin aber überzeugt: Wir Frauen müssen zusammenstehen und zeigen, dass es geht, Kinder und Karriere zu haben.»

* Sandra Kugelmeier (39) ist Gründerin und Managing Partner beim Med-Tech-Start-up Kugelmeiers AG in Zollikerberg ZH. Die Firma hat mittlerweile 12 Mitarbeiter. Sie vertreibt 3-D-Zellkulturtechnologien und treibt Stammzelltherapien voran.

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