Der 50-jährige Antoine de Saint-Affrique ist derzeit Präsident von Unilever Foods und Mitglied der Konzernleitung von Unilever. In der Medienmitteilung vom Mittwoch wird auf den «beeindruckenden Leistungsausweis» von de Saint-Affrique in der Nahrungsmittelindustrie verwiesen.
Der neue Chef von Barry Callebaut begann seine berufliche Karriere bereits 1989 bei Unilever in Frankreich. Nach zwei Jahren als Produkt-Manager von Unilever in den USA kehrte er 1997 nach Frankreich zurück und wurde Vizepräsident bei dem zu Danone gehörenden Unternehmen Amora-Maille.
Nachdem Unilever Amora-Maille übernommen hatte, trat Antoine de Saint-Affrique erneut in den Konzern ein. Im September 2011 wurde er in seine derzeitige Position bei Unilever Foods berufen. Seit 2009 ist er auch unabhängiges, nicht-exekutives Mitglied des Verwaltungsrats bei Essilor, einem Hersteller von augenoptischen Produkten. Antoine de Saint-Affrique ist verheiratet und Vater von vier Kindern.
Der frisch gekürte CEO bezeichnete in der Medienmitteilung seine Wahl als grosse Ehre. Es sei eine Chance den Konzern in die nächste Phase des Wachstums zu führen und zu prägen. Barry Callebaut biete ein «einzigartiges Umfeld mit einer seltenen Konstellation» - ein weltweit führendes Unternehmen, das börsenkotiert und zugleich ein Familienunternehmen sei und über einen «soliden Unternehmergeist» verfüge.
Jürgen Steinemann hatte seinen Rücktritt bereits im letzten November angekündigt und wurde im letzten Dezember zum Vizepräsident des Verwaltungsrats gewählt. Der Rücktritt war ursprünglich für Ende August vorgesehen. Steinemann bleibt nun aber einen Monat länger im Amt, um eine reibungslose Übergabe an seinen Nachfolger sicherzustellen, wie es in der aktuellen Mitteilung heisst.
Steinemann hatte den Rücktritt als Konzernchef nach sechs Jahren ohne Angabe eines konkreten Grundes bekannt gegeben. In einem Interview verwies er damals lediglich auf seine «intensive Zeit als CEO». Verwaltungsratspräsident Andreas Jacobs dankte in der Medienmitteilung vom Mittwoch Steinemann für seine «hervorragenden Leistungen seit 2009» als Konzernchef. Weder Jacobs noch Steinemann gaben Gründe für den Rücktritt an.
Anfang April hatte Steinemann vor den Medien festgestellt, dass er mit einem «big smile»- mit einem breiten Lächeln - das Halbjahresresultat präsentieren könne. Der Schokoladenhersteller konnte nicht nur den Umsatz steigern, sondern auch die Marge erhöhen und den Marktanteil weiter ausbauen.
Barry Callebaut ist mit einem Umsatz von rund 5,9 Mrd. Fr. der weltweit grösste Hersteller von Schokoladen- und Kakaoprodukten. Der Konzern beschäftigt an weltweit über 50 Produktionsstandorten über 9300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.